Radikale Schiiten Irak: Sadr-Partei verlässt Regierung

Bagdad (RPO). Die Partei des radikalen Schiitenpredigers Moktada Sadr verlässt die irakische Regierung. Der Rückzug war bereits angekündigt worden. Die Politiker der Sadr-Partei sind darüber erbost, dass es keinen Zeitplan für den Abzug der US-Truppen geben soll.

Der Hauptgrund für die Entscheidung sei die Weigerung von Ministerpräsident Nuri el Maliki, auf die Forderung von fast einer Million Menschen in der heiligen Schiitenstadt Nadschaf nach einem Abzug der US-Truppen zu hören, sagte der Vorsitzende der Parlamentsfraktion, Nassar el Rubai, am Montag in Bagdad im Beisein seiner Fraktionskollegen. Außerdem weigere sich der Ministerpräsident, auf die Verschlechterung der Lebensbedingungen und des öffentlichen Dienstes zu reagieren.

Am Sonntag hatte ein Abgeordneter der Partei, Saleh Hassan Issa el Ighaili, bereits den Rückzug für Montag angekündigt. Der Rückzug sei die Quittung für die Weigerung Malikis, einen Zeitplan für einen Abzug der US-Truppen aus dem Irak zu benennen, hatte er gesagt. Die Sadr-Partei stellt sechs Minister und 32 der insgesamt 275 Abgeordneten im Parlament. Sie hatte bereits von Ende November bis Ende Januar die Regierungszusammenarbeit boykottiert.

(afp)
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