Weltklimarat legt Abschlussbericht vor Ohne drastische Schritte wird 1,5 Grad-Ziel verfehlt

Interlaken · Das Dokument ist die Mutter aller Klimaverhandlungsgrundlagen: Was am Montag vorgestellt wurde, ist die Basis, auf der die Länder der Welt stärkere Maßnahmen gegen den Klimawandel vereinbaren und umsetzen sollen.

Schiffe passieren bei einem für die Jahreszeit ungewöhnlich niedrigen Wasserstand die Sandbank am Jungfrauengrund am Mittelrhein (Archivbild).

Schiffe passieren bei einem für die Jahreszeit ungewöhnlich niedrigen Wasserstand die Sandbank am Jungfrauengrund am Mittelrhein (Archivbild).

Foto: dpa/Thomas Frey

Ohne drastische Minderungen der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen noch in diesem Jahrzehnt wird das 1,5-Grad-Ziel der Erderwärmung in den 2030er Jahren überschritten. Das macht der Weltklimarat (IPCC) in seinem Synthesebericht vom Montag so deutlich wie nie zuvor. Eigentlich wollten die Staaten einen höheren Anstieg als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau möglichst verhindern, um noch schlimmere Auswirkungen der Erderhitzung anzuwenden. So hatten sie es im Pariser Klimaabkommen versprochen.

Die Emissionen steigen derzeit statt zu sinken, nach einem kleinen Rückgang wegen der Corona-Pandemie geht es wieder steil nach oben. Doch die weltweiten CO2-Emissionen müssten bis 2030 um 48 Prozent gegenüber 2019 sinken, um die Erderwärmung bei 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau (1850-1900) zu begrenzen. „Das Tempo und der Umfang der bisherigen Maßnahmen sowie die derzeitigen Pläne sind unzureichend, um den Klimawandel zu bekämpfen“, fasst er zusammen.

„Die Dringlichkeit, bis 2030 etwas zu tun, ist gestiegen“, sagte Mitautor Matthias Garschagen, Klimaforscher an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität. Der Klimawandel schreitet schneller voran und die Folgen sind stärker als zunächst gedacht, geht aus dem Bericht hervor.

(boot/dpa)
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