Kontrolle der Chemiewaffen Inspekteure in Syrien haben die Hälfte gesichtet

Den Haag · Die Inspekteure der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OVCW) haben weitere Fortschritte bei ihrem Einsatz in Syrien vermeldet: Etwa die Hälfte der Sichtung der Chemiewaffenstandorte sei erfolgt, sagte der politische Berater der OVCW, Malik Ellahi, am Donnerstag vor Journalisten in Den Haag.

Das sind die Kernpunkte
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Foto: dpa, Peter Foley

"Wir haben fast 50 Prozent der Verifizierungen der Anlagen erledigt, die uns angezeigt worden waren", sagte Ellahi am Sitz der OVCW. Am Mittwoch hatte die OVCW bereits erklärt, sie habe elf von 20 Standorte überprüft.

Weiterhin habe die OVCW mit Sicherheitsproblemen zu kämpfen, sagte Ellahi. Die Organisation ist sich nicht sicher, ob der russische Vorschlag umgesetzt werden kann, zur Vernichtung der aufgefundenen Chemiewaffen in Syrien einen Brennofen einzurichten. Die OVCW verweist darauf, dass der Umgang mit Chemiewaffen in einem anhaltenden Bürgerkrieg riskant sei.

Die Arbeit der Chemiewaffen-Inspekteure beruht auf einer Resolution des UN-Sicherheitsrats, die eine Vernichtung der syrischen Chemiewaffen vorsieht.

Die Inspektion der Anlagen soll bis zum 1. November abgeschlossen sein, für weitere Arbeitsschritte bis hin zur vollständigen Vernichtung des Arsenals gilt eine Frist bis zum 30. Juni 2014. Derzeit sind 60 Experten der OVCW und der UNO in Syrien als Inspekteure im Einsatz.

Der syrische Präsident Baschar al-Assad hatte angesichts eines drohenden US-Militärschlags zugestimmt, das Arsenal unter internationale Kontrolle zu stellen und bis Juni 2014 vernichten zu lassen. Hintergrund war ein Angriff mit dem Nervengift Sarin, bei dem Ende August nahe Damaskus mehrere hundert Menschen getötet wurden.

In Syrien hatte nach der Niederschlagung von Protesten gegen Assad im März 2011 ein blutiger Bürgerkrieg begonnen. Bei den Kämpfen wurden nach Schätzungen oppositionsnaher Aktivisten bislang mehr als 115.000 Menschen getötet.

(AFP)
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