Todesangst nach Giftanschlag Informant des Ex-Spions fürchtet Russen und Tschetschenen

London (RPO). Kurz bevor er schwere Thalliums-Vergiftungserscheinungen zeigte, traf der russische Ex-Spion Alexander Litwinenko auf einen Informanten, den Italiener Mario Scaramella. Der fühlt sich jetzt ebenfalls bedroht: Russen und Tschetschenen seien hinter ihm her, fürchtet er.

Mario Scaramella arbeitet unter anderem zu Geheimdiensten in der Ex-Sowjetunion. Nach Informationen der britischen Nachrichtenagentur PA hat Mario Scaramella in der britischen Botschaft in Rom mit dortigen Sicherheitsbehörden über sein Treffen mit Litwinenko gesprochen. "Mario fühlt sich bedroht und hat Angst, dass Russen und Tschetschenen hinter ihm her sind", zitierte PA eine ungenannte Quelle.

Litwinenko, ein früherer Oberstleutnant des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB und Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin, war Anfang des Monats nach Medienberichten bei einem Treffen mit Scaramella in einer Londoner Sushi-Bar vergiftet worden. Er wollte den Mord an der Journalistin Anna Politkowskaja aufklären. In dem Restaurant habe Litwinenko von Scaramella Dokumente vorgelegt bekommen, die belegen sollten, dass Politkowskaja von vier Mitgliedern des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB ermordet sein soll, berichtete der "Sunday Telegraph". Scotland Yard ermittelt.

Politkowskaja, die als eine der letzten Journalisten in Russland über Menschenrechtsverstöße in Tschetschenien berichtet und Putin offen kritisiert hatte, war Anfang Oktober in ihrem Haus in Moskau erschossen worden.

(afp)
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