In umstrittener Grenzregion Indische Soldaten bei Konfrontation mit chinesischen Soldaten getötet

Neu Delhi · Drei indische Soldaten sind nach Angaben der indischen Armee bei einer gewaltsamen Auseinandersetzung mit chinesischen Soldaten getötet worden. Zwischen den beiden Staaten gab es in letzter Zeit vermehrt Spannungen.

 Der indische Premierminister  Narendra Modi (rechts) trifft den chinesischen Präsidenten President Xi Jinping im Oktober 2016. Archivfoto.

Der indische Premierminister Narendra Modi (rechts) trifft den chinesischen Präsidenten President Xi Jinping im Oktober 2016. Archivfoto.

Foto: AP/Manish Swarup

Der Vorfall habe sich demnach Montagnacht in der umstrittenen Grenzregion Ladakh im Himalaya ereignet. Ranghohe Militärvertreter der beiden Nachbarländer würden sich am Dienstag treffen, um die Situation zu entschärfen, hieß es.

China machte die indischen Soldaten für den Zusammenstoß verantwortlich. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Zhao Lijian, sagte vor Journalisten in Peking, indische Truppen hätten am Montag zwei Mal die Grenze übertreten und chinesische Soldaten "provoziert und angegriffen". Daraufhin sei es zu einer "schweren körperlichen Auseinandersetzung" gekommen.

Gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen chinesischen und indischen Soldaten an der 3500 Kilometer langen Grenze haben in den vergangenen Jahren zugenommen. 2017 war es in der Nähe von Ladakh zu einer Schlägerei zwischen chinesischen und indischen Soldaten gekommen. Im selben Jahr standen sich Soldaten beider Länder in Bhutans Doklam-Region gegenüber, nachdem die indische Armee Truppen entsandt hatte, um China am Bau einer Straße zu hindern.

Im Mai dieses Jahres wurden mehrere indische und chinesische Soldaten bei einem Zusammenstoß durch Faustschläge und Steinwürfe im indischen Bundesstaat Sikkim verletzt. Daraufhin überschritten nach indischen Angaben chinesische Soldaten die Demarkationslinie in der weiter westlich gelegenen Region Ladakh. Als Reaktion verlegten beide Seiten tausende Soldaten an die Grenze.

China und Indien hatten 1962 einen kurzen Krieg um ihre Grenze im Himalaya geführt, den China gewann. Seither gibt es immer wieder Zwischenfälle. Der Grenzverlauf ist nach wie vor nicht geklärt. Auch US-Präsident Donald Trump hatte kürzlich angeboten, in dem Konflikt zu vermitteln, was die Nachbarländer nicht wollten.

Peking beansprucht etwa 90.000 Quadratkilometer eines Gebiets, das sich unter der Kontrolle Neu Delhis befindet.

(anst/dpa/AFP)
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