Fragen und Antworten Warum Jaime Herrera Beutler im Impeachment-Verfahren so wichtig ist

Washington · Die Erklärung einer republikanischen US-Abgeordneten zur Kapitol-Erstürmung ist eingeschlagen wie eine Bombe - und hat dem Impeachment-Prozess gegen Ex-Präsident Donald Trump eine komplett neue Dynamik verliehen. Fragen und Antworten zum Themenkomplex.

 Jaime Herrera Beutler, Abgeordneten der Republikaner für den Bundesstaat Washington (Archivbild).

Jaime Herrera Beutler, Abgeordneten der Republikaner für den Bundesstaat Washington (Archivbild).

Foto: dpa/Al Drago

Wer ist Beutler?

Die Republikanerin wurde 2010 in das US-Repräsentantenhaus gewählt und vertritt dort einen Wahlkreis im Westküstenstaat Washington. Die 42-Jährige war am 13. Januar eine von nur zehn republikanischen Abgeordneten, die gemeinsam mit den Demokraten für das Amtsenthebungsverfahren gegen Trump stimmten.

Schon damals nahm Beutler Bezug auf ein Telefonat zwischen dem republikanischen Minderheitsführer im Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy, und Trump während der Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar. Demnach bat McCarthy Trump inständig - und vergeblich -, seine Anhänger zurückzurufen.

Wie lief das fragliche Telefonat ab?

Der Nachrichtensender CNN berichtete am Freitagabend über das Telefonat und führte aus, dass es äußerst hitzig verlaufen sei.

Beutler veröffentlichte daraufhin eine Stellungnahme mit folgendem Wortlaut zu dem Gespräch, das ihr McCarthy geschildert haben soll: "Als McCarthy am 6. Januar schließlich den Präsidenten erreichte und ihn bat, die Krawalle öffentlich und energisch abzublasen (im Sinne von: seine Anhänger zurückzurufen), wiederholte der Präsident zunächst die Unwahrheit, dass die Antifa in das Kapitol eingedrungen war."

"McCarthy wies das zurück und sagte dem Präsidenten, dass das Trump-Anhänger seien. Daraufhin sagte Trump laut McCarthy: 'Nun, Kevin, ich denke, diese Leute sind aufgebrachter über die Wahl als du.'"

Nicht in Beutlers Stellungnahme enthalten ist ein Satz, den McCarthy laut CNN entgegnete: "Was zum Teufel denken Sie, mit wem Sie reden?"

Warum ist Beutlers Erklärung so wichtig?

Die Demokraten werfen Trump nicht nur vor, seine Anhänger zum Sturm auf das Kapitol angestiftet zu haben. Sie beschuldigen den damaligen Präsidenten auch, nicht eingegriffen zu haben, als das Ausmaß der Gewalt klar wurde - und die große Gefahr, in der die Parlamentarier schwebten. Beutlers Äußerungen zum Telefonat legen nicht nur nahe, dass Trump Hilferufe ignorierte und zurückwies, sondern auch, dass er mit den Angreifern sympathisierte.

(felt/AFP)
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