Unter anderem würden sie beschuldigt, "im Rahmen einer Vereinigung von Straftätern, die eine öffentliche Aufgabe ausübten, in betrügerischer Absicht Personaldokumente vervielfältigt" zu haben.

DSSA-Mitglieder hätten illegal und missbräuchlich in mehreren italienischen Städten "eine Reihe von geheimdienstlichen und polizeilichen Operationen" vorgenommen, wobei sie anderen staatlichen Institutionen in die Quere gekommen seien, sagte der zuständige Staatsanwalt in Genua, Francesco Lalla, vor Journalisten.

Auch Polizeipräfekt Salvatore Presenti und Digos-Chef Giuseppe Gonan unterstrichen die Vorwürfe. Die DSSA habe "vorgetäuscht", über den Auftrag zur "Begrenzung und Kontrolle der Terroristen-Finanzierung, zur Identifikation und Unterwanderung von Terrorzellen und zur Analyse von Gegenspionage" zu verfügen, betonten die drei Beamten in Genua.

Den Angaben zufolge wurde die Parallel-Struktur bei Ermittlungen zu der im April 2004 im Irak ermordeten italienischen Geisel Fabrizio Quattrocchi entdeckt. Quattrocchi sei nicht für einen "privaten Sicherheitsdienst", sondern vielmehr im Auftrag der DSSA im Irak gewesen, teilte die Abteilung auf ihrer Internetseite mit.

Die beiden Beschuldigten sind den Angaben zufolge auch Funktionäre der italienischen Polizeigewerkschaft. Bei ihnen soll es sich um Veteranen der militanten italienischen Rechten sowie um Ex-Mitglieder der inzwischen aufgelösten geheimen NATO-Organisation Gladio handeln. Die DSSA war nach der Anschlagsserie am 11. März 2004 in Madrid eingerichtet worden. Sie rekrutiert ihre Mitarbeiter unter anderem aus der regulären Polizei, den Carabinieri und Zollbeamten.