Biden-Sohn räumt Fehleinschätzung in Ukraine-Affäre ein „Habe ich einen Fehler gemacht? Im Großen und Ganzen vielleicht“

Washington · Der in der Ukraine-Affäre unter Druck geratene Sohn von Präsidentschaftsbewerber Joe Biden, Hunter Biden, hat Fehler bei der Einschätzung der Bedeutung seiner Arbeit zugegeben.

 Hunter Biden, der Sohn von US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden.

Hunter Biden, der Sohn von US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden.

Foto: dpa/Pablo Martinez Monsivais

Zugleich bestritt er in einem Interview mit dem Sender ABC am Dienstag illegale Aktivitäten. "Habe ich einen Fehler gemacht? Im Großen und Ganzen vielleicht. Aber habe ich aus ethischer Sicht einen Fehler begangen? Auf keinen Fall."

Er habe nicht vorausgesehen, wie die Kritiker seines Vaters seine geschäftlichen Aktivitäten in der Ukraine und China gegen diesen einsetzen würden, sagte der 49-Jährige. "Ich habe einigen sehr unmoralischen Leuten Gelegenheit gegeben, auf illegale Weise zu versuchen, meinem Vater zu schaden", sagte Biden. Dies sei ein Fehler gewesen, für den er die Verantwortung übernehme. Er habe jedoch nie etwas Unzulässiges getan.

Biden räumte zudem ein, von der Bekanntheit seines Vaters profitiert zu haben. Viele Dinge in seinem Leben wären nicht passiert, wenn sein Nachname nicht Biden wäre, sagte der US-Geschäftsmann.

Hunter Biden war seit Beginn der Ukraine-Affäre nicht öffentlich in Erscheinung getreten. US-Präsident Donald Trump versuchte, ihn mit Nachrichten im Onlinedienst Twitter wie "Wo ist Hunter?" herauszufordern. Am Sonntag brach er erstmals sein Schweigen und kündigte an, er werde am 31. Oktober von seinem Posten als Aufsichtsratsmitglied bei der chinesischen Investmentfirma BHR zurücktreten.

Hunter Biden gehörte von 2014 bis 2019 dem Verwaltungsrat des ukrainischen Gaskonzerns Burisma an. Trump verdächtigt die Bidens ohne Nennung irgendwelcher Belege, in Korruptionsvorgänge in der Ukraine wie in China verwickelt gewesen zu sein.

(mja/AFP)
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