US-Handelsstreit mit China Auch britische und japanische Mobilfunker bremsen Huawei aus

Tokio · Das harte Vorgehen der USA gegen den chinesischen Telekommunikationsriesen Huawei zieht Konsequenzen nach sich. Nach japanischen Mobilfunkbetreibern legen auch zwei britische Unternehmen ihre Verkaufspläne für Huawei-Geräte auf Eis.

Japanische und britische Mobilfunkunternehmen wollen wegen des harten Kurses der USA gegen Huawei vorerst keine neuen Smartphones des chinesischen Herstellers verkaufen. Die britischen Konzerne EE und Vodafone erklärten am Mittwoch, die im Netz 5G funktionierenden Geräte vorläufig nicht auf den Markt zu bringen. In Japan verschoben die Mobilfunkbetreiber Y! und KDDI den geplanten Verkauf des Huawei P30 lite.

Für Huawei, die Nummer zwei aller Smartphone-Hersteller weltweit, steigt damit der Druck. Die US-Regierung hat das Unternehmen als Sicherheitsrisiko eingestuft und den Verkauf von Technologie aus den USA an Huawei und andere chinesische Telekommunikationsriesen beschränkt. Google erklärte daraufhin, es werde zwar Programme auf existierenden Huawei-Handys weiter unterstützen, doch künftige Huawei-Geräte würden die wichtigsten Apps und Dienste nicht mehr erhalten, darunter Gmail und Google-Maps. Huawei streitet den Vorwurf ab, über seine Geräte erleichtere es der chinesischen Volksrepublik ihre Spionage.

In Japan erklärte ein Sprecher von Softbank, dem Telekommunikationskonzern hinter Y!, Kunden sollten sich beim Verwenden der Produkte sicher fühlen. Der Chef vom britischen Mobilfunkanbieter EE, Marc Allera, sagte, der Verkauf werde so lange auf Eis gelegt, bis man „Informationen, Vertrauen, und die Langzeit-Sicherheit“ bekomme, dass Kunden für die gesamte Lebensdauer des jeweiligen Geräts Unterstützung erhielten.

Im Streit um US-Beschränkungen, die die chinesischen Technikkonzerne bedrohen, kündigte das Finanzministerium in Peking am Mittwoch derweil an, die Steuern für Software- und Mikrochip-Unternehmen zu senken.

Gerade die Chip-Technologie will China staatlich verstärkt fördern, was den Zollkonflikt mit den USA mit angeheizt hat. Die meisten Smartphones, Tablets und anderen elektronischen Geräte werden zwar bereits in China zusammengesetzt, für Mikrochips und andere Bauteile greifen die Hersteller bislang aber meistens noch auf Marken aus den USA, Japan oder Taiwan zurück.

(lhen/dpa)
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