Streit um Politik in Hongkong Mann soll Politiker auf offener Straße Ohr abgebissen haben

Hongkong · Bei einer blutigen Auseinandersetzung vor einem Einkaufszentrum in Hongkong sind am Sonntag fünf Menschen verletzt worden. Einem anwesenden Politiker der Demokratie-Bewegung soll im Kampf ein Ohr abgebissen worden sein.

 Masken tragende Polizisten stehen zwischen brennendem Schutt. Bei den anhaltenden Protesten in Hongkong ist es am Wochenende wieder zu Zusammenstößen zwischen Polizisten und Demonstranten gekommen.

Masken tragende Polizisten stehen zwischen brennendem Schutt. Bei den anhaltenden Protesten in Hongkong ist es am Wochenende wieder zu Zusammenstößen zwischen Polizisten und Demonstranten gekommen.

Foto: dpa/Ivan Abreu

Wie der Lokalsender RTHK berichtete, soll ein Mann einen Streit über Politik angefangen und dann ein Messer gezogen haben. Nach Angaben der Polizei wurden drei Menschen festgenommen.

TV-Aufnahmen von RTHK zeigten einen Mann, der offensichtlich zusammengeschlagen worden war. Nach Angaben des Lokalsenders soll er der mutmaßliche Angreifer sein. Er habe Mandarin gesprochen, die Sprache der Festland-Chinesen, und sei mit seinen späteren Opfern in Streit geraten. Daraufhin habe der Mann mehrere Menschen mit einem Messer angegriffen.

Der Lokalpolitiker Andrew Chiu wollte mutmaßlich eingreifen, dabei biss der Angreifer ihm ein Teil seines Ohrs ab. Die Kamerabilder zeigten einen weiteren Verletzten in einer Blutlache am Boden liegend.

Die frühere britische Kronkolonie Hongkong wird seit rund fünf Monaten von teils gewaltsamen Protesten erschüttert. Auch am Sonntagnachmittag fanden spontane Kundgebungen in mehreren Einkaufszentren statt. Es kam erneut zu Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften, nachdem die Gewalt am Samstag eskaliert war.

Die Demonstrationen in der Finanzmetropole hatten sich anfänglich gegen ein geplantes Gesetz gerichtet, das Auslieferungen von Verdächtigen an Festland-China ermöglichen sollte. Mittlerweile richten sie sich generell gegen die pekingtreue Führung in Hongkong und die Einschränkung demokratischer Freiheiten.

(felt/AFP)
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