US-Präsident sei zu vorsichtig Hillary Clinton kritisiert Obama für seine Außenpolitik

Washington · Spätestens seit ihrer groß angelegten Buch-Kampagne steht Hillary Clinton wieder im Rampenlicht. Nun zielt sie auch auf Barack Obama - und bringt sich damit für einen möglichen Wahlkampf in Stellung.

US-Präsident sei zu vorsichtig: Hillary Clinton kritisiert Obama für seine Außenpolitik
Foto: ap

Die ehemalige US-Außenministerin Hillary Clinton hat die Außenpolitik von Präsident Barack Obama kritisiert. In einem Gespräch mit der US-Zeitschrift "The Atlantic" bezeichnete sie die Zurückhaltung Obamas im Syrien-Konflikt als Fehler. Dies habe zu einem Machtvakuum geführt, in das die Dschihadisten nun hineingestoßen hätten.

Die syrischen Rebellen seien im Kampf gegen Machthaber Baschar al-Assad oft wahllos von anderen Kräften bewaffnet worden, "und wir hatten kein Eigeninteresse, das uns wirklich befähigte, diese wahllose Bewaffnung zu verhindern", sagte Clinton. Die fehlende Unterstützung der USA zum Aufbau einer zuverlässigen Streitkraft von Assads Gegnern bezeichnete sie als Versagen. "Das war wirklich dumm", sagte die 66-Jährige mit Blick auf das Vorgehen der USA im Irak und die fehlende Strategie Washingtons.

Während sie den Demokraten Obama als "unwahrscheinlich intelligent" und "nachdenklich" bezeichnete, beschrieb sie sein außenpolitisches Vorgehen als streckenweise zu vorsichtig. Die USA müssten eine zusammenhängende Strategie erarbeiten, um der Gefahr des islamischen Terrorismus zu begegnen, sagte Clinton auf das Erstarken der Rebellen vom Islamischen Staat (IS) im Irak und Syrien.

"Große Nationen brauchen Ordnungsprinzipien", sagte die Politikerin der Demokraten. Der Satz "Macht kein dummes Zeug", den Obama seinem Außenpolitik-Team bei einer Sitzung gesagt haben soll, gehöre aber nicht dazu.

US-Experten sind zunehmend überzeugt davon, dass sich Hillary Clinton 2016 erneut um das Präsidentenamt bewerben wird. Offiziell will sie bis Ende des Jahres darüber nachdenken. Ihre kürzlich erschienene neue Autobiografie "Hard Choices" ("Entscheidungen") und eine Reihe von Interviews sind nach Ansicht vieler Medien Indiz dafür, dass sie sich für den Wahlkampf positionieren will.

(dpa)
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