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Themen der Wahlnacht Das sind die Fakten zu Trumps Wahlsieg
Düsseldorf · Sie haben heute Nacht geschlafen – und wachten mit Donald Trump als neuen Präsidenten der USA auf? Dann haben wir für Sie die wichtigsten Fakten zur Wahlnacht zusammengestellt.
09.11.2016
, 13:02 Uhr
Sie haben heute Nacht geschlafen — und wachten mit Donald Trump als neuen Präsidenten der USA auf? Dann haben wir für Sie die wichtigsten Fakten zur Wahlnacht zusammengestellt.
- Trump konnte in den Swing States punkten. Donald Trump hat weit besser abgeschnitten, als es die Meinungsforscher noch am Tag vor der Wahl für möglich gehalten hatten. Viele der sogenannten Swing-States konnte er gewinnen: Florida, Georgia, North Carolina, Ohio, Wisconsin, Iowa, Utha, Arizona, Pennsylvania. Clinton hingegen lag nur in folgenden Swing-States vorne: Nevada, Colorado, Virginia. Die Swing-States New Hamshire und Michigan waren zur Zeit des Wahlsieges von Trump noch nicht vollständig ausgezählt. In jenen Staaten, die bereits vorab als sichere Bank für Trump beziehungsweise Clinton gegolten hatten, gab es keine Überraschungen.
- Viele Wähler waren kurz vor der Wahl noch unentschlossen. Einer Umfrage von Reuters/Ipsos zufolge hatten sich 13 Prozent der Wähler erst in der letzten Woche des Wahlkampfs für einen Kandidaten entschieden. Im Jahr 2012 waren es neun Prozent. Wahlforscher hatten schon länger auf die hohe Zahl von Unentschlossenen hingewiesen.
- Die Wahl war auch durch die Geschlechter-Debatte bestimmt. Der amerikanische TV-Sender CNN hat einige Wähler befragt: Demnach haben Männer mehrheitlich Trump gewählt, Frauen mehrheitlich Clinton. Eine klare Spaltung gibt es auch zwischen Alt und Jung. Die 18- bis 44-Jährigen wollten Clinton als Präsidentin, diejenigen über 45 Jahre wünschten sich Trump an der Spitze der USA.
- Die Republikaner haben auch die Kongresswahlen gewonnen. Es wurde nicht nur der neue Präsident gewählt, sondern auch ein Teil des US-Kongresses. Die Republikaner behalten US-Medien zufolge wie erwartet die Kontrolle über das Repräsentantenhaus. Das Unterhaus des Kongresses hat die Vorhand bei Haushaltsfragen, für Gesetze ist die Zustimmung beider Kammern erforderlich. Ob die Demokraten die Macht im Senat übernehmen können, ist am Mittwochmorgen noch offen.
- Das Wahlergebnis führte direkt zu Turbulenzen an den Börsen. Die Angst vor einem US-Präsidenten Trump hat die Börsen schon in der Nacht stark beeinflusst. Einige Börsen brachen so stark ein wie zuletzt nach dem Brexit-Referendum. Gleichzeitig steuerte die "Antikrisen-Währung" Gold auf den größten Tagesgewinn seit acht Jahren zu. Beim Dax erwarteten Börsianer ein Eröffnungsminus von gut vier Prozent. Nach Einschätzung von David Hall, Leiter Devisen und Edelmetalle beim Vermögensverwalter Indosuez, sind die aktuellen Turbulenzen nur der Anfang: "In Sachen Kursausschlägen wird es mindestens zehn Tage lang Brexit hoch fünf." Das überraschende Votum zum Ausstieg Großbritanniens aus der EU löste Ende Juni ein Börsenbeben aus.
- Nun wollen viele Amerikaner nur noch weg. Die Website der kanadischen Einwanderungsbehörde ist in der Wahlnacht offenbar unter einem Ansturm zusammengebrochen. Das berichteten US-Medien. Tatsächlich ist das Interesse an Kanada als Reiseziel in den USA offenbar sprunghaft angestiegen. So meldet Google für die frühen Mittwochmorgenstunden einen starken Anstieg der Suchanfragen für "Canada immigration" (deutsch: Kanada Einwanderung) aus den USA. Bei keinem anderen Suchbegriff wuchs die Häufigkeit der Anfragen so schnell und so deutlich; allerdings ließ die Frequenz am Morgen wieder etwas nach.
- Trumps Lager reichte kurz vor Schließung der Wahllokale in Nevada eine Klage ein — und scheiterte. Der Republikaner hatte nach Angaben mehrerer US-Medien Klage gegen ein Wahlamt in einem Bezirk eingereicht. Eine Richterin lehnte die Klage ab. Nevada zählte zu den besonders heiß umkämpften Staaten mit vielen Latino-Wählern. Ein großer Teil von ihnen hatte von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, vorzeitig wählen zu gehen. Die US-Demokratin Hillary Clinton hatte in dieser Bevölkerungsgruppe weitaus größeren Rückhalt als Trump. Trump hatte angeblich beklagt, dass die Öffnungszeiten mehrerer Wahllokale in einem Bezirk bei den Frühwahlen in der vergangenen Woche um bis zu zwei Stunden verlängert worden waren. Begründet wurde diese Verlängerung damit, dass zahlreiche Menschen zur geplanten Schließungszeit noch Schlange standen, um ihre Stimme abgeben zu können. Nach geltenden Regeln können Wähler in solchen Fällen nicht abgewiesen werden. Das Trump-Lager beharrt dagegen darauf, dass es sich um einen Gesetzesverstoß handle. Daher sollten die Frühwahlstimmen nicht mitgezählt werden dürfen — wurden sie aber schließlich doch. Trump rief seine Unterstützer im Vorfeld der Wahl dazu auf, Hinweise auf Wahlbetrug online zu melden.
- Die Wahlen in North Carolina wurden von Computerpannen begleitet. Ein Programm habe fälschlicherweise angegeben, dass Bürger die ihre Stimme abgeben wollten, bereits gewählt hätten, teilte die Wahlbehörde des US-Staates mit. Beamte im Bezirk Durham County hätten daher auf Wählerverzeichnisse aus Papier zurückgegriffen, sagte Anwalt Josh Lawson. Die Stimmenabgabe verzögerte sich.
- Der frühere US-Präsident George W. Bush hat sich enthalten. Er gab seine Stimme weder seinem republikanischen Parteikollegen Trump noch der Demokratin Clinton. Das teilte Bushs Sprecher Freddy Ford am Dienstag mit. Vielmehr habe sein Chef nur Republikaner gewählt, die sich um örtliche Ämter und Kongresssitze bewerben.
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