Regierungschefin muss zittern Die Dänen wählen ein neues Parlament

Kopenhagen · Dänemarks Regierungschefin muss bei der Parlamentswahl an diesem Donnerstag um die Macht bangen. Umfragen sagten der bürgerlichen Opposition unmittelbar vor der Wahl einen hauchdünnen Vorsprung vor dem Bündnis von Helle Thorning-Schmidt (48) voraus. Die Sozialdemokratin hatte ihren heutigen Herausforderer Lars Løkke Rasmussen (51) vor vier Jahren abgelöst.

Helle Thorning-Schmidt – Dänemarks schöne Ex-Regierungschefin
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Das ist Helle Thorning-Schmidt

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In den vergangenen Wochen hatten der Chef der liberalen Venstre und die Ministerpräsidentin angesichts des Kopf-an-Kopf-Rennens in Umfragen mit harten Bandagen um die Gunst der rund 4,1 Millionen Wahlberechtigten gekämpft. Im Wahlkampf hatten die Parteien nicht nur über die Größe des öffentlichen Sektors, Gesundheit und Arbeitslosengeld diskutiert, sondern auch versucht, mit einer härteren Asylpolitik zu punkten.

Herausforderer will Flüchtlingszustrom bremsen

"Wir haben ein Problem mit der Integration in unserem Land, und darüber müssen wir offen und ehrlich sprechen", sagte Løkke Rasmussen vor der internationalen Presse. Mit einer Asylreform will der Liberale den "Flüchtlingszustrom bremsen". Um regieren zu können, bräuchte Løkke Rasmussen die Unterstützung der Dänischen Volkspartei (DF). Die Rechtspopulisten stehen mit der Forderung nach einem Asyl-Stopp, Grenzkontrollen und weniger Macht für die EU vor dem besten Wahlergebnis in ihrer Geschichte.

Nach letzten Umfragen vom Mittwoch könnte die DF auf 17,8 Prozent der Stimmen kommen. Demnach läge der bürgerliche Block mit 50,7 Prozent knapp vor einem rot-grünen Bündnis (49,3 Prozent). "Es ist so eng, dass wir wirklich keinen Sieger ausmachen können", sagte der Direktor des Analyse-Institutes Epinion, Thomas Yung Andersen. Entscheidend könnten in dem Parlament mit 179 Sitzen deshalb die vier Mandate sein, die auf Grönland und den Färöern vergeben werden.

(dpa)
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