Nahostkonflikt Hamas offenbar zur Waffenruhe bereit

Jerusalem (RPO). In den festgefahrenen Friedensprozess in Nahost scheint Bewegung zu kommen: Die militanten palästinensischen Kämpfer im Gazastreifen sind nach Angaben der dort herrschenden Hamas zu einer Waffenruhe bereit.

Das Innenministerium erklärte am Freitag, es habe eine positive Antwort auf die Bemühungen zur Eindämmung der eskalierenden Auseinandersetzungen mit Israel erhalten.

Aber auch der Erklärung hätten israelische Kampfflugzeuge noch mutmaßliche Schmugglertunnel im Süden des Gazastreifens, ein verlassenes Haus im Osten von Gaza-Stadt und eine Gruppe Bewaffneter angegriffen, hieß es. Berichte über Opfer lagen nicht vor.

Tags zuvor hatte Israel auf einen Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen mit Vergeltungsangriffen reagiert, bei denen nach Angaben von Sanitätern mindestens fünf Palästinenser getötet und mehr als 30 weitere teils schwer verwundet wurden. Zuvor hatte eine Rakete im Süden Israels einen Schulbus getroffen, dabei wurden zwei Menschen verletzt. Laut Sanitätern waren nur der Fahrer und ein Jugendlicher in dem Bus. Der 16-Jährige erlitt schwere Kopfverletzungen. Zu dem Angriff bekannte sich zunächst niemand. Der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak machte die Hamas verantwortlich.

Bei einem neuen israelischen Luftangriff im Süden des Gazastreifens sind am Freitagmorgen zwei Mitglieder des bewaffneten Arms der radikalislamischen Hamas getötet worden. Die beiden Angehörigen der Essedin-el-Kassam-Brigaden seien bei dem Angriff nahe der Stadt Chan Junis getötet worden, teilten die Gruppierung und palästinensische Ärzte mit. Damit starben bei israelischen Vergeltungsaktionen für den Angriff auf einen Schulbus in Südisrael vom Donnerstag bislang sieben Menschen. Am Donnerstag waren nach neuen palästinensischen Angaben fünf Palästinenser getötet und 37 weitere verletzt worden.

Eine aus dem Gazastreifen abgefeuerte Panzerabwehrrakete war am Donnerstag nahe dem Kibbuz Nahal Os in einen Bus eingeschlagen, in dem Schulkinder auf dem Weg nach Hause waren. Ein 13-jähriger Israeli wurde dabei schwer verletzt. Zu dem Angriff bekannten sich die Essedin-el-Kassam-Brigaden.

(apd/felt)
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