Queen stimmt Parlamentsauflösung zu Großbritannien wählt am 6. Mai

London (RPO). In Großbritannien wird am 6. Mai ein neues Unterhaus gewählt. Diesen Termin gab Premierminister Gordon Brown am Dienstag nach einem Treffen mit Königin Elizabeth II. bekannt und eröffnete damit offiziell den Wahlkampf.

 In Umfragen liegt Gordon Browns Labour-Partei hinter den Konservativen von David Cameron zurück.

In Umfragen liegt Gordon Browns Labour-Partei hinter den Konservativen von David Cameron zurück.

Foto: AP, AP

Der Wahlausgang gilt als so unsicher wie seit fast zwei Jahrzehnten nicht mehr. Browns Labour-Partei kämpft nach 13 Jahren an der Macht um eine vierte Regierungszeit. In den Umfragen führen jedoch seit Monaten die oppositionellen Konservativen. Ob sie allerdings eine eigene Mehrheit im Unterhaus erreichen werden, ist wegen des britischen Wahlrechts äußerst ungewiss. Diese Unsicherheit hat zuletzt für Unruhe an den Finanzmärkten gesorgt.

"Es wird Sie alle nicht überraschen und ist wahrscheinlich das schlechtestgehütete Geheimnis seit Jahren, dass die Queen freundlicherweise der Auflösung des Parlaments zugestimmt hat und am 6. Mai eine Wahl stattfinden wird", sagte der von Kabinettsmitgliedern flankierte Brown vor seinem Amtssitz in der Downing Street. Das neue Parlament soll sich am 18. Mai konstituieren.

Cameron: Wichtigste Wahl

Oppositionschef David Cameron sprach vor Parteifunktionären von der wichtigsten Wahl seit einer Generation. "Sie müssen Gordon Brown keine weiteren fünf Jahre mehr ertragen", sagte er. Beherrschendes Thema des Wahlkampfs dürfte der richtige Weg aus der Wirtschaftskrise werden. Umstritten ist zudem der Umgang mit öffentlichen Dienstleistungen in Zeiten knapper Kassen.

Den jüngsten Umfragen zufolge können Camerons Konservative damit rechnen, bei der Wahl zwischen vier und elf Prozentpunkte mehr als Labour zu gewinnen. Dennoch könnten sie laut Projektionen zu wenig Sitze im Unterhaus für eine eigene Regierungsmehrheit erhalten. Aus einer der Umfragen der vergangenen Tage ergibt sich sogar, dass Labour stärkste Kraft im Parlament werden könnte.

Ein in Großbritannien sehr seltener Wahlausgang ohne Regierungsmehrheit für eine einige Partei gilt an den Finanzmärkten als Alptraum-Szenario. Sie hoffen auf klare Mehrheiten und auf ein Versprechen der neuen Regierung, entschlossen gegen das Haushaltsdefizit von derzeit fast zwölf Prozent des Bruttoinlandsprodukts vorzugehen. Die Aussicht auf ein Parlament ohne klare Verhältnisse ist einer der Gründe, warum der Kurs des britische Pfunds seit Jahresbeginn zehn Prozent zum Dollar nachgegeben hat.

(RTR/das)
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