Neues Gesetz Großbritannien gewährt verwaisten Eltern 14 Tage Trauerurlaub

London · In Großbritannien ist ein neues Gesetz verabschiedet worden. Es erlaubt Eltern, nach dem Tod eines Kindes für zwei Wochen Trauerurlaub zu nehmen.

 Ministerin Andrea Leadsom ist stolz auf das neue Gesetz.

Ministerin Andrea Leadsom ist stolz auf das neue Gesetz.

Foto: AFP/TOLGA AKMEN

Eltern, die um ein Kind trauern, haben in Großbritannien künftig Anspruch auf zwei Wochen bezahlten Urlaub. Man sei "stolz" auf diese weltweit einmalig großzügige Regelung der britischen Regierung, erklärte Ministerin Andrea Leadsom am Donnerstag. Man wolle Eltern die Möglichkeit geben, mit den vielfältigen Herausforderungen besser umzugehen, die der Verlust des eigenen Kindes bedeute: von der eigenen Trauer über die Trauer von Geschwistern und der gesamten Familie bis hin zur Regelung aller bürokratischen Angelegenheiten, so die konservative Politikerin.

Die sogenannte Jack's Law gilt für Kinder unter 18 Jahren und soll ab April in Kraft treten. Es ist nach dem verstorbenen Kleinkind Jack Herd benannt, dessen Mutter in den vergangenen Jahren für eine Änderung der aktuellen Gesetzgebung gekämpft hatte. Lucy Herd hatte nach dem Tod durch Ertrinken ihres 23 Monate alten Jungen 2010 festgestellt, dass nur Jacks Vater drei arbeitsfreie Tage zum Trauern zustanden, von denen einer für die Beerdigung genutzt werden musste. Künftig dürfen Eltern entscheiden, ob sie die zwei Wochen im Block oder aufgeteilt für zwei einzelne Wochen im ersten Jahr nach dem Trauerfall in Anspruch nehmen.

Lucy Herd begrüßte die angekündigte Gesetzesänderung. Sie habe immer gehofft, dass sich in Erinnerung an ihren Sohn eine positive Veränderung durchsetzen werde. Dass dies nun endlich geschehen ist, sei "wundervoll und gleichzeitig bittersüß", sagte sie britischen Medien.

skleyb01

(ala/kna)
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