Torys nach dem Führungswechsel Absturz ohne Fallschirm?

London · Die politischen Chaos-Wochen haben in London Spuren hinterlassen. Neu-Premier Rishi Sunak soll nun für Ruhe Sorgen – auch in der eigenen Partei. Doch ist der Untergang der Torys noch aufzuhalten?

 Premierminister Rishi Sunak spricht im Londoner Parlament (Agenturfoto).

Premierminister Rishi Sunak spricht im Londoner Parlament (Agenturfoto).

Foto: dpa/Jessica Taylor

Der britische Politologe Matthew Goodwin drückte es ganz brutal aus. Die britische Konservative Partei, schrieb er im „Telegraph“, „befindet sich im freien Fall, und es ist nicht klar, ob sie einen Fallschirm hat.“ Würden sich die aktuellen Umfrageergebnisse, in denen sie um gut 30 Prozentpunkte hinter Labour liegt, bei Wahlen wiederholen, „wäre das ein Ereignis auf Aussterbens-Niveau“ (extinction-level event) und „eine ganze Generation von Torys würde ausgelöscht“. Man erinnere sich: Einen „extinction-level event“ gab es schon einmal in Kanada bei der Progressiv-Konservativen Partei. Bei den Wahlen von 1988 hatte sie noch mit 169 Sitzen die absolute Mehrheit im Parlament. Bei den darauffolgenden Wahlen 1993 stürzte sie auf zwei Mandate ab. Wenige Jahre später hörte sie auf zu existieren.