Griechenland In der Athener U-Bahn laufen Videos über NS-Verbrechen

Athen · Deutsche Urlauber, die in diesen Tagen mit der Athener U-Bahn zu den Stationen "Akropolis", "Syntagma" oder "Kerameikos" fahren, werden mit einem dunklen Kapitel der deutsch-griechischen Geschichte konfrontiert.

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Foto: dapd, Michael Gottschalk

Auf den Bildschirmen in den U-Bahnhöfen läuft eine Dokumentation über den Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Athen am 27. April 1941 und über die Verbrechen der deutschen Besatzer. Mit dem Video und mit Plakaten in der Athener U-Bahn unterstreicht die griechische Regierung ihre Forderung nach deutschen Reparationen für die Zerstörungen und Gräueltaten der Besatzungsjahre — ein Thema, das der radikal-linke Premierminister Alexis Tsipras und sein rechtspopulistischer Vize Panos Kammenos seit dem Amtsantritt der neuen Regierung Ende Januar immer wieder ansprechen.

Die Kampagne ist eine gemeinsame Initiative der Ministerien für Wirtschaft, Verteidigung, Auswärtiges und Kultur. Auf Weisung der Regierung stellt die staatliche U-Bahn-Gesellschaft Attiko Metro dafür kostenlos Bildschirme und Werbeflächen in 50 Bahnhöfen.

Nach einer Meinungsumfrage unterstützen mehr als neun von zehn Griechen die Reparationsforderungen. Vize-Finanzminister Dimitris Mardas bezifferte die Ansprüche jüngst auf 278,7 Milliarden Euro. Die Bundesregierung weist die Reparationsforderungen zurück.

(RP)
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