Klimaschutz Greta Thunberg reist nicht zur UN-Klimakonferenz nach Ägypten

London · Die schwedische Klimaaktivistin sagte, auf dem internationalen Gipfel würden „verschiedene Arten von Greenwashing“ eingesetzt. Die Konferenz sei nicht geeignet das ganze System zu ändern, kritisierte Greta Thunberg in London.

 Die Klimaaktivistin Greta Thunberg während einer Veranstaltung zu ihrem neuen Buch am Wochenende in London

Die Klimaaktivistin Greta Thunberg während einer Veranstaltung zu ihrem neuen Buch am Wochenende in London

Foto: AFP/JUSTIN TALLIS

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg will im November nicht zur 27. UN-Klimakonferenz (COP27) ins ägyptische Scharm el-Scheich reisen. „Ich fahre aus vielen Gründen nicht zur COP27, aber der Raum für die Zivilgesellschaft ist in diesem Jahr extrem begrenzt“, sagte sie am Sonntag bei einer Fragerunde zur Vorstellung ihres neuen Buches in London. Im Onlinedienst Twitter hatte sie zuvor Solidarität mit „politischen Gefangenen“ in Ägypten bekundet.

Die COP-Konferenzen würden größtenteils als Gelegenheit für Menschen in Machtpositionen genutzt, Aufmerksamkeit zu erregen, erklärte Thunberg weiter. Dabei würden „viele verschiedene Arten von Greenwashing“ eingesetzt. Die Klimagipfel seien „nicht wirklich dazu gedacht, das ganze System zu ändern“, sondern ermutigten stattdessen zu allmählichem Fortschritt, sagte sie. „So wie sie sind, funktionieren die COPs nicht wirklich, es sei denn, wir nutzen sie als Gelegenheit zur Mobilisierung.“

Kostenpflichtiger Inhalt „Das Klima-Buch“ der 19-Jährigen, das vergangene Woche erschien, beinhaltet etwa 100 Beiträge von verschiedenen Experten, darunter von dem Ökonom Thomas Piketty, dem Chef der Weltgesundheitsorganisation Tedros Adhanom Ghebreyesus und der Autorin Naomi Klein.

Die 27. Weltklimakonferenz (COP27) findet vom 6. bis 18. November im ägyptischen Scharm el-Scheich statt. Dort wird es vor allem um eine größere Unterstützung der wohlhabenden und für einen Großteil der klimaschädlichen CO2-Emissionen verantwortlichen Länder für ärmere Staaten gehen.

(juju/AFP)
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