Giuseppe Conte Er kann mit allen und steht für nichts

Rom · Giuseppe Conte muss in Italien ein Kabinett aus Vertretern der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung und der Sozialdemokraten zusammenstellen. Die einstige Marionette ist damit zum Protagonisten geworden.

 Giuseppe Conte während einer Sitzung im italienischen Senat in Rom.

Giuseppe Conte während einer Sitzung im italienischen Senat in Rom.

Foto: AFP/ANDREAS SOLARO

Es ist gerade einmal zehn Tage her, dass Giuseppe Conte deutlich an politischer Statur gewann. Der 55-jährige italienische Ministerpräsident nahm im Senat zur Aufkündigung der Koalition zwischen Fünf-Sterne-Bewegung und Lega durch deren Parteichef Matteo Salvini Stellung und trat anschließend zurück. Conte legte seinem umstrittenen Innenminister die Hand auf die Schulter und las ihm von A bis Z die Leviten. Der Auftritt war denkwürdig, auch weil der Premierminister 14 Monate lang Salvinis Politik mitgetragen und dessen ultraharte Sicherheitsdekrete mitunterzeichnet hatte. Im Nachhinein muss der Koalitionsbruch wie die Rettung Contes und der vorläufige Untergang Salvinis wirken. Eine Neuwahl, wie sie der Innenminister wollte, ist vom Tisch. Am Donnerstag beauftragte Staatspräsident Sergio Mattarella den Noch-Premierminister mit der Bildung einer neuen Regierung aus Fünf-Sterne-Bewegung und Sozialdemokraten.