Gipfel in Helsinki Trump und Putin beginnen ihre Gespräche

Helsinki · US-Präsident Donald Trump und der russische Staatschef Wladimir Putin haben in Helsinki ihr mit Spannung erwartetes Gipfeltreffen begonnen. Trump hatte vorher schon das Terrain bereitet: Die Beziehungen zu Russland seien noch nie so schlecht gewesen, ließ er verlauten.

Trump und Putin beim Gipfel in Helsinki im Juli 2018
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Trump und Putin beim Gipfel in Helsinki

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Foto: REUTERS/KEVIN LAMARQUE

Die Staatschefs trafen am Montag nacheinander am Amtssitz des finnischen Präsidenten Sauli Niinistö ein - erst Putin, dann Trump. Mit etwa 50 Minuten Verzögerung, bedingt durch Putins späte Ankunft, begannen Trump und Putin ein Gespräch unter vier Augen, begleitet nur von Dolmetschern und Protokollanten. die beiden gaben sich vor der Kamera nicht die Hand.

Der russische Präsident war verspätet für das Treffen mit seinem amerikanischen Amtskollegen in Helsinki eingetroffen. Ein Flugzeug mit Putin an Bord landete 30 Minuten später in Helsinki als geplant. Damit verschob sich der Beginn seines Einzelgesprächs mit Trump am Montag.

Putins Verspätung wird häufig als Trick betrachtet, um seine Gesprächspartner zu verunsichern. Putins verspätete Art scheint aber mehr ein persönliches Markenzeichen als eine genau geplante Strategie zu sein.

Die russsische Seite will einem Agenturbericht zufolge bei dem Treffen Fragen zur strategischen Stabilität zwischen den beiden Atommächten, zur Waffenkontrolle und zum Bürgerkrieg in Syrien erörtern. Russland bestreite zwar jegliche Einmischung in den US-Wahlkampf, sei aber auch zu einem Dialog über dieses Thema bereit, berichtet die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf eine mit der Sache vertraute Person.

Gipfel in Helsinki - Sicherheitsvorkehrungen und Proteste
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Gipfel in Helsinki - Sicherheitsvorkehrungen und Proteste

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Foto: dpa/Seppo Samuli

Nur Stunden vor seinem Gipfel mit dem Kremlchef hat Trump das Verhältnis der beiden Länder als historisch schlecht bezeichnet. Das liege an der vorherigen amerikanischen Regierung und den Ermittlungen in der Russland-Affäre. „Unsere Beziehung zu Russland war NIEMALS schlechter, dank vieler Jahre amerikanischer Torheit und Dummheit und nun wegen der manipulierten Hexenjagd!“, schrieb Trump am Montag im Kurznachrichtendienst Twitter.

US-Geheimdienste beschuldigen Russland, sich mit Hackerangriffen in den Präsidentschaftswahlkampf eingemischt zu haben, um Trump zu helfen und seiner demokratischen Konkurrentin Hillary Clinton zu schaden. Ein Sonderermittler prüft, ob es dabei geheime Absprachen mit Trumps Wahlkampflager gab. Trump hat diese Untersuchung wiederholt als „Hexenjagd“ bezeichnet.In der Vergangenheit war Putin für Treffen mit der britischen Königin Elizabeth II., Papst Franziskus und vielen anderen spät dran. 2014 kam er Stunden zu spät für ein Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, nachdem sein vorheriger Stopp in Serbien länger als üblich gedauert hatte.

(csr/dpa)
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