Frankreich Gewerkschaften kündigen neue Massenproteste an

Paris (RPO). Nach dem landesweiten Protesttag mit bis zu drei Millionen Teilnehmern haben die französischen Gewerkschaften für Oktober neue Massenproteste gegen die Rentenreform der Regierung angekündigt. Am 12. Oktober solle es erneut landesweit "massiv Streiks und Demonstrationen" geben, kündigte ein Zusammenschluss von sechs Gewerkschaften am Freitag in Montreuil bei Paris an.

Zuvor soll bereits am 2. Oktober ein Aktionstag mit Kundgebungen organisiert werden. An den landesweiten Protesten am Donnerstag hatten sich laut Gewerkschaften rund drei Millionen Menschen, laut Innenministerium rund eine Million beteiligt.

Die Gewerkschaften fordern seit Monaten insbesondere einen Verzicht auf die geplante Erhöhung des Renteneintrittsalters von 60 auf 62 Jahre. Der große Streik- und Protesttag am 12. Oktober wird somit bereits die vierte massive Mobilisierung gegen die Reform in diesem Jahr sein. Trotz des breiten Widerstands hält die konservative Regierung jedoch an ihrem Projekt fest.

Premierminister François Fillon sagte im südwestfranzösischen Biarritz, dass die Proteste zwar Gehör fänden, dass die Regierung aber manchmal auch "Nein" sagen müsse. Die Reform sei "notwendig und vernünftig". Auf die längere Lebensarbeitszeit werde nicht verzichtet.

Die Regierung geht von einem Finanzbedarf in der Rentenkasse von 70 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030 aus. Das zentrale Reformprojekt von Präsident Nicolas Sarkozy wurde vergangene Woche von der Nationalversammlung gebilligt und muss noch im Senat verabschiedet werden. Dieser berät ab dem 5. Oktober über die Reform.

(AFP/nbe)
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