Drei Polizisten in Norditalien verletzt Gewalt bei Demo gegen Einwanderungspolitik

Rom (RPO). Bei Protesten gegen die Einwanderungspolitik der italienischen Regierung ist es im Norden des Landes zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Von den insgesamt mehreren hundert Demonstranten in der Stadt Brescia hätten am Samstag einige Dutzend die Polizisten mit Rauchbomben, Steinen und Flaschen beworfen, berichteten italienische Medien unter Berufung auf Behördenvertreter.

 Der Druck auf Italiens Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi wächst.

Der Druck auf Italiens Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi wächst.

Foto: AFP, AFP

Drei Beamte seien verletzt worden, zwei von ihnen mussten zur Behandlung ins Krankenhaus. Die Polizei sei mit Schlagstöcken gegen die Randalierer vorgegangen. In Brescia verschanzen sich seit zwei Wochen ein Ägypter, ein Marokkaner und zwei Pakistaner auf einem Baukran, um gegen die Einwanderungspolitik zu protestieren.

Sie werfen der Regierung vor, übergangen worden zu sein, da eine vergangenes Jahr erlassene Amnestie für illegal Eingewanderte nicht auf sie angewandt worden sei. Sie fordern ein vorübergehendes Bleiberecht. Innenminister Roberto Maroni verwies hingegen darauf, dass die Amnestie nur für ausländische Hausangestellte ohne Papiere gegolten habe.

Im zentralitalienischen Bologna fand am Samstag eine Solidaritätskundgebung für die vier Einwanderer statt. "Wir sind alle auf dem Kran", riefen tausende Demonstranten. Die Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi hatte die Vergabe von Aufenthaltsgenehmigungen für Einwanderer im Zuge der Wirtschaftskrise erschwert.

(AFP/nbe)
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