228 Ansteckungen Geschäfte in Peking schließen wegen Corona-Ausbruch in Diskothek

Peking · 228 Ansteckungen werden auf die Feiernden zurückgeführt, nachdem eine infizierte Person dort am Donnerstag gefeiert hatte. Die Behörden reagieren gewohnt rigoros – genau wie in Shanghai.

 Medzinisches Personal steht am Eingang einer abgeriegelten Gemeinde in Peking.

Medzinisches Personal steht am Eingang einer abgeriegelten Gemeinde in Peking.

Foto: dpa/Ng Han Guan

Ansteckungen mit dem Coronavirus in einer Diskothek haben in der chinesischen Hauptstadt Peking zu neuen Einschränkungen geführt. In einem Bezirk wurde der Präsenzunterricht an den Schulen zu Beginn der Woche wieder ausgesetzt, Geschäfte und Restaurants geschlossen. Mit dem Ausbruch in dem Nachtclub Heaven Supermarket im Amüsierviertel Gongti wurden 228 Ansteckungen in Verbindung gebracht, nachdem eine infizierte Person am Donnerstag dort gefeiert hatte.

Die Umgebung der Diskothek und ein angrenzender Einkaufs- und Gastronomiekomplex wurden bis auf weiteres geschlossen. Der Ausbruch veranlasste die Behörden im weitläufigen Bezirk Chaoyang, Lehrer wieder online unterrichten zulassen, mit Ausnahme der Schüler, die an den Einstufungstests der Mittel- und Oberschulen teilnehmen. Auch Sportveranstaltungen in der Stadt wurden auf Eis gelegt. Unter den 228 Infizierten waren 180 Gäste der Diskothek, die anderen waren Mitarbeiter oder Kontaktpersonen von Gästen.

In ganz Chaoyang wurden Corona-Massentests angeordnet. Teilweise mussten die Menschen dafür zwei Stunden und länger Schlange stehen.

Trotz des jüngsten Ausbruchs meldete Peking am Montag nur 51 neue Fälle, von denen 22 asymptomatisch waren. Die Einwohner der Stadt werden nach wie vor regelmäßig - meist jeden zweiten Tag - getestet. Sie müssen Masken tragen und eine Handy-App vorzeigen, um öffentliche Plätze zu betreten. So soll eine Rückverfolgung der Fälle erleichtert werden.

Auch in der Millionenmetropole Shanghai wurden zwei Wochen nach der Aufhebung des Lockdowns neue Einschränkungen verhängt. Ausgang von Hunderten Neuinfektionen war anscheinend ein Schönheitssalon, in dem am 9. Juni drei Menschen positiv auf das Virus getestet wurden. Die Behörden meldeten 502 Fälle, die mit dem Salon in Verbindung stehen sollen. Die Betroffenen stammten aus 15 Bezirken der Stadt.

Erneut wurden Straßen gesperrt und Supermärkte geschlossen. Auch wurden wieder Massentests angeordnet. Wer einen solchen Tests verweigert, erhält einen gelben Code auf seiner Gesundheits-App und damit keinen Zugang mehr zu öffentlichen Orten. Die meisten Schüler blieben zu Hause, und bis auf wenige Ausnahmen durften Restaurants nur Essen zum Mitnehmen ausgeben.

Während 22 Millionen Einwohner von Shanghai vor fast zwei Wochen aus dem Lockdown entlassen wurden, dürfen 220 000 weiterhin ihre Wohnungen nicht verlassen. Sie können erst wieder hinaus, wenn in ihren Wohnanlagen mindestens zehn Tage lang keine positiven Fälle registriert wurden. Weitere 600 000 Menschen leben in Kontrollzonen, in denen ihre Bewegungsfreiheit innerhalb ihrer Wohnanlagen eingeschränkt ist.

(jma/dpa)
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