Staatlicher Medienbericht Gericht verhängt Todesurteil nach Protesten im Iran

Teheran · Ein iranisches Gericht hat einem staatlichen Medienbericht zufolge eine an den Protesten gegen die Regierung beteiligte Person zum Tode verurteilt. Sie soll Feuer gelegt haben.

Mahsa Amini: So reagiert die Welt auf die Proteste im Iran
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So protestiert die Welt gegen den Tod der Iranerin Mahsa Amini

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Foto: dpa/Lorena Sopêna

Der betroffenen Person sei vorgeworfen worden, ein Regierungsgebäude in Brand gesteckt zu haben, berichtete die Nachrichtenwebsite Misan am Sonntag, die Verbindungen zur iranischen Justiz hat. Fünf weitere Protestteilnehmende hätten Haftstrafen zwischen fünf und zehn Jahren bekommen. Details zu den Betroffenen wurden nicht genannt.

Es handelt sich wahrscheinlich um das erste Todesurteil bei Prozessen gegen Teilnehmer der seit rund acht Wochen andauernden Proteste. Die Demonstrationen wurden durch den Tod der 22-jährigen Mahsa Amini im Gewahrsam ausgelöst, die nach einem angeblichen Verstoß gegen die strenge Kleiderordnung des Irans festgenommen worden war.

Bei den Protesten wird ein Ende der Regierung der Kleriker gefordert. Sicherheitskräfte sind gegen Demonstranten vorgegangen, mehr als 300 Menschen wurden getötet, darunter Dutzende Kinder, wie die Gruppe Iran Human Rights mit Sitz in Oslo angibt. Nach iranischen Behördenangaben wurden mehr als 40 Sicherheitskräfte getötet.

Der Iran hat Hunderte Demonstranten angeklagt. Einigen wird „Korruption auf der Erde“ und „Krieg gegen Gott“ vorgeworfen. Auf diese Vorwürfe steht im Iran die Todesstrafe.

(csi/dpa)
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