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Debatte um Pressefreiheit in der Türkei Türkisches Gericht verurteilt Journalisten, ordnet aber Freilassung unter Auflagen an

Istanbul · Nach mehr als drei Jahren Haft hat ein türkisches Gericht die Freilassung zweier prominenter Journalisten angeordnet. Die Reporter Ahmet Altan und Nazli Ilicak wurden allerdings zu mehrjährigen Haftstrafen wegen Unterstützung einer Terrororganisation verurteilt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Montag berichtete.

 Türkische Journalisten haben wenig Spielraum. Die Medien stehen zu einem großen Teil unter dem Einfluss der Regierung. Das sorgt immer wieder für Proteste. (Symbolfoto)

Türkische Journalisten haben wenig Spielraum. Die Medien stehen zu einem großen Teil unter dem Einfluss der Regierung. Das sorgt immer wieder für Proteste. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Emrah Gurel

Das Istanbuler Gericht verurteilte Altan demnach zu zehn Jahren und sechs Monaten Haft, Ilicak erhielt eine Strafe von acht Jahren und neun Monaten. Ahmet Altans Bruder, der Ökonomieprofessor und Autor Mehmet Altan, wurde freigesprochen, wie Anadolu weiter berichtete. Die beiden Journalisten würden unter Auflagen freigelassen, sie müssten sich regelmäßig bei der Polizei melden.

Mit Terrororganisation ist die Gülen-Bewegung gemeint. Die türkische Führung macht den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen für den Putschversuch vom Juli 2016 verantwortlich. Ahmet Altan und Ilicak waren kurz nach dem Umsturzversuch verhaftet worden. Im Februar 2018 waren sie wegen angeblicher Gülen-Verbindungen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ein höheres Gericht hob die Haftstrafen im Juli jedoch wieder auf und wies den Fall an das untergeordnete Gericht zurück.

Ahmet Altan war Chefredakteur der heute eingestellte Zeitung „Taraf“. Ilicak hatte in der Vergangenheit für die regierungsnahe Zeitung „Sabah“ und für die inzwischen eingestellte Gülen-nahe Zeitung „Bugün“ geschrieben.

(cka/dpa)
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