"Geschichte wird letztlich ihr Urteil fällen" George W. Bush steht weiter zum Angriff auf Irak

Dallas · Der frühere US-Präsident George W. Bush steht weiter zu seiner umstrittenen Entscheidung, im Frühjahr 2003 in den Irak einzumarschieren.

"Ich bin im Reinen mit dem Entscheidungsprozess. Ich denke die Beseitigung von Saddam Hussein war die richtige Entscheidung nicht nur für unsere Sicherheit, sondern auch um den Leuten die Chance zu geben, in einer freien Gesellschaft zu leben", sagte Bush dem Sender ABC News am Mittwoch in einem Interview zur Eröffnung der nach ihm benannten Präsidentenbibliothek in seiner Heimatstadt Dallas.

"Aber die Geschichte wird letztlich darüber entscheiden. Ich werde nicht mehr da sein, das zu erleben", sagte Bush, der im Frühjahr 2003 gegen massive weltweite Proteste den Einmarsch im Irak angeordnet hatte. "Was mich betrifft, ist die Debatte vorbei. Ich meine, ich habe getan, was ich getan habe. Und Historiker werden letztlich diese Entscheidungen beurteilen."

Die Invasion war damit begründet worden, dem Einsatz von Massenvernichtungswaffen durch den irakischen Machthaber Saddam Hussein zuvorzukommen. Diese Waffen wurden jedoch nie gefunden.

Zwar führte die Invasion rasch zum Sturz Saddam Husseins, doch wurden die US-Streitkräfte in einen zermürbenden Guerillakrieg verwickelt. Später versank das Land in einem blutigen Bürgerkrieg zwischen Konfessionen, der bis heute andauert.

Allein in den vergangenen zwei Tagen starben im Irak 125 Menschen, die meisten von ihnen bei Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Regierungsgegnern. Seit 2003 wurden insgesamt mehrere zehntausend Iraker bei Kämpfen und Anschlägen getötet, zudem ließen mehr als 4400 US-Soldaten im Irak ihr Leben.

(AFP/csr)
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