Somalia Geistlicher will Nicht-Beten mit dem Tod bestrafen

Mogadischu (rpo). In Somalia fordert ein islamischer Geistlicher die Todesstrafe für Nicht-Beter. "Wer seine Gebete nicht spricht, wird als Ungläubiger betrachtet und muss nach dem Gesetz der Scharia getötet werden", sagte Scheich Abdalla Ali, Gründungsmitglied des Islamischen Gerichtshofs.

Abdalla Ali sprach am Mittwochabend bei der Einweihung eines neuen Gerichtsgebäudes im südlichen Stadtteil Gubta der somalischen Hauptstadt Mogadischu. Alle Somalier sollten die Regeln des Koran respektieren, damit "alle in Frieden und Wohlstand miteinander leben können". Laut Koran sollen Moslems fünf Mal am Tag beten.

Die Milizen der Islamischen Gerichte kontrollieren seit Anfang Juni die Hauptstadt Mogadischu und drei der 18 Regionen des Landes. Die Islamisten genießen in der Bevölkerung wachsenden Zuspruch, weil sie rivalisierende Kriegsherren entmachteten und mehr Sicherheit versprachen. Somalia war nach dem Sturz des Diktators Mohamed Siad Barre 1991 in Chaos und Gewalt versunken. Die Übergangsregierung in Baidoa verfügt kaum über Einfluss.

(afp)
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