Nach Sicherheitspanne Rechtspopulist Wilders setzt Wahlkampf aus

Den Haag · Wegen einer Affäre um seinen Personenschutz hat der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders seinen Wahlkampf gestoppt. Die Regierung beteuert zwar, die Lage sei sicher – doch schon einmal wurde ein Rechtspopulist kurz vor einer Abstimmung erschossen.

 Geert Wilders im Januar 2017 (Archivbild).

Geert Wilders im Januar 2017 (Archivbild).

Foto: afp

Wegen einer Affäre um seinen Personenschutz hat der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders seinen Wahlkampf gestoppt. Die Regierung beteuert zwar, die Lage sei sicher — doch schon einmal wurde ein Rechtspopulist kurz vor einer Abstimmung erschossen.

Wilders reagierte damit am Donnerstag auf einen Zeitungsbericht, demzufolge der wegen möglichen Geheimnisverrats festgenommene Leibwächter schon zuvor wegen regelwidrigen Verhaltens aufgefallen sein soll. Diese Information sei "unglaublich besorgniserregend", schrieb Wilders auf Twitter.

Niederländische Medien hatten am Mittwoch unter Berufung auf Polizeikreise berichtet, bei dem Festgenommenen handele es sich um einem Mann mit marokkanischen Wurzeln, der Informationen an ein niederländisch-marokkanisches Gangstersyndikat weitergegeben habe.

Wilders kündigte an, seine Freiheitspartei PVV setze deswegen ihre "öffentlichen Aktivitäten" vor der Parlamentswahl am 15. März aus. Die Regierung versicherte dagegen, Wilders sei sicher. "Alle Politiker, Geert Wilders und andere, können sicher auf die Straßen gehen. Wir garantieren das", sagte Justizminister Stef Blok, der mit Wilders über das Thema gesprochen hatte.

Wie ernst das Datenleck tatsächlich ist und wie engmaschig die Sicherheitsvorkehrungen für Wilders sind, war zunächst nicht klar. Vor knapp 15 Jahren hatte ein politischer Mord die Niederlande erschüttert. Damals wurde der Rechtspopulist Pim Fortuyn kurz vor der Parlamentswahl von einem Tierrechtsaktivisten auf einem Parkplatz erschossen.

Wilders steht wegen seiner antiislamischen Haltung und Todesdrohungen seit mehr als einem Jahrzehnt unter Polizeischutz. Er ist wegen antimarokkanischer Äußerungen 2016 verurteilt worden. Am Wochenende sprach er von "marokkanischem Abschaum", der Verbrechen in den Niederlanden begehe. Außerdem fordert er die Schließung sämtlicher Moscheen und das Verbot des Korans.

(isw/ap)
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