Geburtsrecht in den USA Trump will Kindern von Migranten Staatsbürgerschaft verweigern

Washington · US-Präsident Donald Trump plant eine weitreichende Änderung im Geburtsrecht: Er will verhindern, dass Babys von Einwanderern durch Geburt in den USA automatisch die amerikanische Staatsbürgerschaft bekommen.

 US-Präsident Donald Trump (Archivfoto)

US-Präsident Donald Trump (Archivfoto)

Foto: AP/Andrew Harnik

„Wie lächerlich: Wir sind das einzige Land weltweit, in dem jemand ankommt, ein Baby bekommt - und dieses Baby ist dann ein US-Bürger für 85 Jahre mit allen damit verbundenen Vorteilen“, sagte Trump in einem Video-Interview mit dem Informationsdienst Axios, das am Dienstag veröffentlicht wurde. „Das ist lächerlich. Und das muss aufhören.“

Das sogenannte Geburtsortsprinzip ist in der Verfassung der Vereinigten Staaten festgeschrieben. Demnach bekommt jeder die amerikanische Staatsbürgerschaft, der in den USA geboren ist. Trump sagte, man habe ihm immer erklärt, dass eine Verfassungsänderung nötig sei, um diese Regelung zu kippen. Dem sei aber nicht so. „Jetzt sagen sie, ich kann es auch mit einem präsidentiellen Erlass machen.“ Trump ließ offen, auf wen er sich beruft und auf welcher Annahme diese Einschätzung basiert.

Rechtlich ist die Frage umstritten. Der US-Präsident gab sich dennoch überzeugt, eine solche Änderung auf den Weg zu bringen. „Es ist im Gange. Es wird dazu kommen - mit einem präsidentiellen Erlass.“

Trumps Ankündigung kommt wenige Tage vor den Kongresswahlen in den USA. Das Thema Migration ist ein wichtiges Wahlkampfthema - insbesondere für Trumps Anhänger, bei denen er seit jeher mit einem besonders harten Kurs in der Migrationspolitik punktet.

(mro/dpa)
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