Naher Osten Gaza: Neun Tote bei Anschlag an Grenzübergang

Gaza-Stadt (rpo). Neun Menschen sind bei einem Selbstmordanschlag militanter Palästinenser auf den Grenzübergang Karni im Gazastreifen ums Leben gekommen. Der Anschlag wird als eindeutige Botschaft der Al-Aksa-Märtyrerbrigaden an den neuen Vorsitzenden der Autonomiebehörde, Mahmud Abbas gewertet. Israel schloss Freitagmittag daraufhin alle Grenzen in das Palästinensergebiet.

Gaza - Welle der Gewalt hält an
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Foto: AP

Die Brigaden zeigen damit, dass sie trotz des Aufrufs von Abbas nicht bereit sind, auf Gewalt zu verzichten. Mindestens sechs Israelis und drei Palästinenser sind bei dem Anschlag am Donnerstag getötet worden. Nach israelischen Militärangaben näherte sich gegen 23 Uhr (Ortszeit, 22 Uhr MEZ) ein mit Sprengstoff beladener Laster dem Übergang. Parallel zur Detonation seien mindestens zwei bewaffnete Männer auf die Stellungen der Armee zugestürmt.

Maßnahmen der Israelis

Einen Tag nach dem tödlichen Anschlag im Gazastreifen hat Israel sämtliche Grenzübergänge zu dem Palästinensergebiet bis auf weiteres geschlossen. Dies teilte das israelische Verteidigungsministerium am Freitag mit. Der Übergang Karni, an dem sich am Donnerstagabend drei palästinensische Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt hatten, war bereits nach dem Anschlag geschlossen worden.

Über den Übergang Karni wird ein großer Teil des Warenverkehrs zwischen Israel und dem Gazastreifen abgewickelt; für die Versorgung der Menschen im Gazastreifen ist er lebenswichtig.

Bekenntnis der Täter

Fünf Israelis wurden am Donnerstag verletzt. A-Aksa-Brigaden wie auch die Hamas bekannten sich zu dem Anschlag. Die Al-Aksa-Märtyrerbrigaden übermittelten der AP eine Stellungnahme. Darin heißt es, zwei ihrer Kämpfer seien in einer Märtyreroperation gestorben. So werden zumeist Selbstmordanschläge bezeichnet. Ein Sprecher berichtete kurz darauf von einem weiteren palästinensischen Todesopfer.

Dem Rundfunk zufolge wurden rund hundert Kilogramm Sprengstoff gezündet. Der israelische Rettungsdienst meldete, Sanitäter hätten Schwierigkeiten das Gebiet zu erreichen, da dort geschossen werde.

Erst Stunden zuvor hatte der Hamas-Führer im Westjordanland, Scheich Hassan Jussef, gesagt, die Gruppe sei dabei, die Strategie der Gewalt zu überdenken.

(ap)
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