Nach wochen- und monatelanger Flucht haben die neuen libyschen Regierungskräfte Seif al-Islam gefangengenommen, den gefürchteten Sohn Gaddafis. Tags darauf, am 19.11., waren erste Aufnahmen von ihm im TV zu sehen. Hier steht er in traditionellem Gewand mit einer fandlosen Brille vor einem Bewacher.

Die ersten Bilder im TV zeigten al-Islam auf einer Liege, die rechte Hand verbunden.

Vor ihm sitzt ein Bewacher. Die Verletzung, so sagt er später, ist schon älter und soll von einer Granatenexplosion stammen.

In den libyschen großen Städten werden Freudenfeste gefeiert. Es gibt Hupkonzerte. Bewaffnete Männer schießen in die Luft.

Nach seiner Festnahme im Süden Libyens wurde Seif al-Islam (das Schwert des Islam) in die rund 170 Kilometer südwestlich von Tripolis gelegene Stadt Sintan gebracht.

Nun soll dem Mann, der als Nachfolger Gaddafis galt, der Prozess gemacht werden. Ob vor dem Internationalen Strafgerichtshof in den Haag oder in Libyen ist noch unklar.