G7-Entwicklungsminister treffen sich G7-Staaten müssen Hungerkrise verhindern - Welthungerhilfe fordert entschlossenes Handeln

Berlin · Die Welthungerhilfe fordert entschlossenes Handeln der G7-Entwicklungsminister, um eine Hungerkatastrophe zu vermeiden. Auch ein nachhaltiges Ernährungssystem ist angedacht. Dafür müssen verschiedene Voraussetzungen geschaffen werden.

 Die Welthungerhilfe warnt vor einer Hungerkatastrophe.

Die Welthungerhilfe warnt vor einer Hungerkatastrophe.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Anlässlich des G7-Entwicklungsministertreffens in Berlin hat die Welthungerhilfe von den wichtigsten Industrienationen ein entschlossenes Handeln zur Vermeidung einer weltweiten Hungerkatastrophe verlangt. Eine Wiederholung der Hungerkrise von 2008 mit über einer Milliarde Hungernden müsse unbedingt verhindert werden, erklärte die Hilfsorganisation am Mittwoch in Berlin. Begrüßt würden kurzfristige Investitionen in die Nothilfe, mit denen Menschenleben gerettet würden.

Zugleich müssten die Weichen für ein gerechtes und nachhaltiges Ernährungssystem gestellt werden. Die G7-Staaten sollten ihre finanziellen Zusagen für Ernährungssicherung für mindestens eine Dekade erhöhen und ihre Zusammenarbeit stärken, erklärte der Generalsekretär der Welthungerhilfe, Mathias Mogge. Nötig seien längerfristige Finanzierungsmechanismen, um Ernährungssicherung zu gewährleisten und Abhängigkeiten zu reduzieren.

Die G7-Staaten müssten neben der Nothilfe jedes Jahr mindestens 14 Milliarden US-Dollar zusätzlich für Ernährungssicherung zur Verfügung stellen. Der Anteil Deutschlands sollte hier mindestens 1,4 Milliarden US-Dollar jährlich betragen.

Zudem müssten die wichtigen Industrienationen, zu denen die USA, Kanada, Japan, Frankreich, Großbritannien, Italien und Deutschland zählen, den politischen Willen aufbringen, faire Handelsbeziehungen schaffen, menschenrechtliche und ökologische Sorgfaltspflichten durchsetzen und das Menschenrecht auf Nahrung für alle verwirklichen. Die G7-Staaten trügen eine besondere Verantwortung und müssten zu einem zukunftsfähigen Ernährungssystem beitragen, das sich an den Interessen von Hungernden und Armen orientiere, betonte die Welthungerhilfe.

Weil Putin Hunger gezielt als Waffe einsetzt, will Entwicklungsministerin Svenja Schulze einen Anti-Hunger-Pakt schließen.

(axd/kna)
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