Lehren aus der Corona-Pandemie G7-Gesundheitsminister wollen künftige Pandemien gemeinsam abwehren

Oxford · Die Gesundheitsminister der G7-Staaten wollen Lehren aus der Corona-Pandemie ziehen. Künftig solle im Falle einer Pandemie eine engere Zusammenarbeit stattfinden, beispielsweise beim Aufbau einer Test-Struktur oder bei der Impfstoffherstellung.

 Die G7-Gesundheitsminister während ihres Treffens an der Universität in Oxford (v.l.n.r.): Roberto Speranza (Italien), Jens Spahn, Matt Hancock (Großbritannien), Xavier Becerra (USA), Stella Kyriakides (EU) sowie Japans stellvertretender Außen-Minister Masaru Hiraiwa.

Die G7-Gesundheitsminister während ihres Treffens an der Universität in Oxford (v.l.n.r.): Roberto Speranza (Italien), Jens Spahn, Matt Hancock (Großbritannien), Xavier Becerra (USA), Stella Kyriakides (EU) sowie Japans stellvertretender Außen-Minister Masaru Hiraiwa.

Foto: AP/Steve Parsons

Die G7 wollen zur Abwehr künftiger Pandemien enger zusammenarbeiten. „Wir müssen sicherstellen, dass wir im Inland besser auf zukünftige Bedrohungen der Gesundheitssicherheit vorbereitet sind und dass wir die diesbezüglichen Bemühungen anderer Länder unterstützen und daraus lernen“, betonten die G7-Gesundheitsminister am Freitag zum Abschluss ihrer zweitägigen Beratungen in Oxford. Der deutsche Ressortchef Jens Spahn sagte: „Die Pandemie bewältigen wir nur gemeinsam, nicht im nationalen Alleingang. Das ist das Signal unseres G7-Gesundheitsministertreffens.“

Spahn kündigte an, es sollten Strukturen aufgebaut werden, mit denen eine schnellere und effektivere Reaktion möglich ist. „Durch gemeinsame Anstrengungen von Staaten, Wissenschaft und Industrie soll es im Falle einer nächsten Pandemie gelingen, dass bereits nach 100 Tagen erstens bezahlbare Tests breit verfügbar sind“, sagte der CDU-Politiker. In diesem Zeitraum solle zudem eine Impfstoffproduktion starten sowie Studien für Medikamente beginnen.

Die Ressortchefs betonten in ihrer Abschlusserklärung die wichtige Rolle der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Es müsse sichergestellt werden, dass die WHO für die neuen Herausforderungen gerüstet ist, aber auch „nachhaltig und vorhersehbar“ finanziert wird. Spahn sagte, die WHO „braucht mehr Geld, mehr Einfluss, bessere Strukturen“. Es gebe Ideen für ein internationales Abkommen, das spätestens Mitte kommenden Jahres verabschiedet sein solle.

Das Treffen diente auch der Vorbereitung des G7-Gipfels der Staats- und Regierungschefs in Cornwall vom 11. bis 13. Juni. Die britische Ratspräsidentschaft hatte Oxford mit Bedacht als Ort gewählt: Forscher aus der Universitätsstadt haben gemeinsam mit dem Pharmakonzern Astrazeneca einen Corona-Impfstoff entwickelt.

(c-st/dpa)
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