Massenhaft Corona-Tests und tausende Polizisten Beim G7-Gipfel gibt es strikte Coronaschutz- und Sicherheitsmaßnahmen

London · Das Gipfeltreffen von Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Großbritannien und den USA steht im Zeichen der Corona-Pandemie. Das Sicherheitskonzept wurde an den Infektionsschutz angepasst.

 Polizeibeamten stehen vor dem Pressezentrum in Falmouth, Cornwall, vor Beginn des G7-Gipfels.

Polizeibeamten stehen vor dem Pressezentrum in Falmouth, Cornwall, vor Beginn des G7-Gipfels.

Foto: AFP/LUDOVIC MARIN

G7-Gipfel gab es schon viele – doch wegen der Corona-Pandemie ist dieses Jahr einiges anders. Nachdem das Treffen vergangenes Jahr wegen der Pandemie ganz ausgefallen war, wird das dreitägige Treffen ab Freitag im südenglischen Carbis Bay nun unter strikten Infektionsschutzmaßnahmen abgehalten. Hinzu kommen die bei einem solchen Treffen üblichen Sicherheitsmaßnahmen.

Die Gipfel-Teilnehmer müssen sich regelmäßig auf das Coronavirus testen lassen. Das gilt sowohl für Medienvertreter und Delegationsmitglieder als auch für die Staats- und Regierungschefs. Auf diese Weise soll vermieden werden, dass sich der Gipfel zu einem Infektionsherd entwickelt.

Akkreditierte Medienvertreter müssen vor dem Gipfel zwei Corona-Schnelltests machen. Während der drei Gipfeltage Freitag, Samstag und Sonntag ist ein Test täglich Pflicht – ohne negatives Testergebnis kommt niemand in das Pressezentrum des Gipfels. In der folgenden Woche stehen zwei weitere Corona-Tests an. Jeder, der positiv getestet wird, muss sich isolieren. Außerdem werden seine Kontakte zurückverfolgt.

Darüber hinaus müssen die in Großbritannien geltenden Corona-Regeln beachtet werden: Maskenpflicht in Innenräumen, mindestens zwei Meter Abstand halten, häufig die Hände Waschen.

Der britische Premierminister Boris Johnson wird seinen Gästen nicht die Hand schütteln, aber das traditionelle „Familienfoto“ der Staats- und Regierungschefs kann ohne Masken aufgenommen werden – natürlich im Freien.

Die G7-Staats- und Regierungschefs haben mittlerweile alle mindestens eine Impfdosis gegen Corona bekommen. Nach der Corona-bedingten Absage des Gipfels 2020 treffen sie sich dieses Jahr wieder persönlich, um etwa Maßnahmen gegen die Pandemie oder den Klimawandel zu besprechen. Auch die Staats- und Regierungschefs der diesjährigen Gastländer Australien, Südkorea und Südafrika stoßen dazu. Indiens Regierungschef Narendra Modi nimmt angesichts der schweren Corona-Krise in seinem Land nur virtuell teil.

Medienvertreter können das Gipfelgeschehen nur aus weiter Ferne beobachten. Das Pressezentrum für den Gipfel befindet sich in Falmouth, rund 40 Kilometer von Carbis Bay entfernt. Darüber hinaus sind dieses Jahr weniger Journalisten als bei früheren G7-Gipfeln zugelassen.

Für die Proteste, die im Zuge des Gipfels zu erwarten sind, hat die britische Polizei vier Orte in Plymouth, Falmouth, Truro und Exeter ausgewiesen – mit einem entsprechend großen Polizeiaufgebot. Mehrere Organisationen haben daher bereits angekündigt, sich nicht an die Vorgaben halten und stattdessen den Gipfel in Carbis Bay soweit es geht stören zu wollen.

Die Klima-Aktivisten von Extinction Rebellion etwa haben nicht nur Proteste für Falmouth, sondern auch für Carbis Bay und den zehn Minuten entfernten Badeort St. Ives angekündigt. Unter dem Motto „Wir ertrinken in Versprechungen. Handelt jetzt!“ wollen sie unzureichende Klimaschutzmaßnahmen der Industriestaaten anprangern.

Während des Gipfels sind rund 6500 Polizisten im Einsatz. Die örtliche Polizei, die etwa 1500 der Beamten stellt, sprach im Onlinedienst Twitter vom „wichtigsten Polizeieinsatz“ ihrer Geschichte. Auch die britische Armee beteiligt sich.

Rund tausend Polizisten werden auf der „MS Silja Europa“ untergebracht, die in Falmouth vor Anker liegt. Die estnische Eigner-Gesellschaft Tallink beschreibt das Ostsee-Kreuzfahrtschiff als „größtes und schönstes Kreuzfahrtschiff“ in der Gegend. Die Bars und den Spa-Bereich des Schiffes dürfen die dort untergebrachten Beamten aber nicht nutzen – nicht zuletzt wegen der Corona-Schutzbestimmungen.

(c-st/AFP)
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