G7-Finanzministertreffen auf dem Petersberg Zwischen Ukraine-Krieg, Inflation und Schuldenbremse

Meinung · Bundesfinanzminister Christian Lindner holt sich Rückendeckung von seinen Amtskollegen aus den sieben führenden Industrienationen: Um die Inflation nicht noch mehr anzuheizen, will nicht nur Lindner die Phase des Schuldenmachens möglichst bald beenden. Doch der Ukraine-Krieg und innenpolitische Zwänge sprechen dagegen.

 Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP, Mitte) mit den Teilnehmern des Treffens der G7-Finanzminister und Notenbankchefs beim Familienfoto auf der Terrasse des Steigenberger Grandhotels auf dem Petersberg bei Bonn.

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP, Mitte) mit den Teilnehmern des Treffens der G7-Finanzminister und Notenbankchefs beim Familienfoto auf der Terrasse des Steigenberger Grandhotels auf dem Petersberg bei Bonn.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Anspruch und Wirklichkeit klaffen in der Politik häufig auseinander, das deutete sich auch wieder beim G7-Finanzministertreffen in Königswinter an, und zwar in doppelter Hinsicht. Die sieben führenden Industrienationen wollten zum Einen die Ukraine mit weiteren Milliarden unterstützen, damit das von Russland überfallene Land im kommenden Vierteljahr seine laufenden Kosten von monatlich fünf Milliarden Euro decken kann. Zum Anderen sorgten sich die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan und Deutschland um die weltweit hohe Inflation. Koordiniert wollen sie dagegen vorgehen – die Notenbanken sollen die Zinsen erhöhen und die Staaten ihre kreditfinanzierten Ausgaben zurückfahren, um die Teuerung nicht noch mehr anzuheizen. Bei der Umsetzung beider Vorhaben gibt es aber Probleme. Auch passen sie nicht zusammen.