„Keiner liest Abschlusserklärungen“ EU-Kommissionschef Juncker überrascht mit Geständnis bei G20-Gipfel in Osaka

Osaka · In Osaka kämpfen die Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten um einen Kompromiss bei der Abschlusserklärung. Jetzt hat sich Jean-Claude Juncker über diese Erklärungen geäußert. Diese Sätze hallen in jedem Fall nach.

Mit einem aufschlussreichen Einblick in seine Arbeitsmoral hat EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker auf dem G20-Gipfel in Osaka für Heiterkeit gesorgt. "Ich habe meinen Jetlag ausgenutzt, um ausnahmsweise mal die Abschlusserklärung zu lesen, was ich normalerweise nicht tue", sagte Juncker am Freitag vor Journalisten in Osaka. "Ich bin nicht der einzige im Raum, der die Abschlusserklärung nicht liest. In Wahrheit liest niemand Abschlusserklärungen."

Die Unterhändler der Mitgliedstaaten dürften dies anders sehen als der Kommissionspräsident, der sich angesichts des bevorstehenden Endes seiner Amtszeit möglicherweise eine besondere Portion Gelassenheit leisten kann. In harten Verhandlungsrunden rangen die Diplomaten um einen endgültigen Abschlusstext, den der Gipfel am Samstag gemeinsam verabschieden kann. Die Differenzen in Streitfragen wie der Klimapolitik waren so groß, dass es möglicherweise gar keine Erklärung geben wird.

(mja/AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort