Lagerkapazitäten gehen zur Neige Japanische Regierung will Wasser aus Fukushima ins Meer leiten

Tokio · Riesige Mengen radioaktives Wasser aus dem havarierten japanischen Atomkraftwerk Fukushima könnten bald ins Meer geleitet werden. Die Lagerkapazitäten des Kraftwerkbetreibers Tepco gehen zur Neige.

 Die Lagerkapazitäten für das verseuchte Wasser reichen bald nicht mehr aus. (Archiv)

Die Lagerkapazitäten für das verseuchte Wasser reichen bald nicht mehr aus. (Archiv)

Foto: AP/Pablo M. Diez

Das japanische Industrieministerium empfahl am Freitag, die 1,2 Millionen Tonnen Wasser auf diese Weise zu entsorgen, anstatt es verdampfen zu lassen. Auch eine dauerhafte Lagerung in Tanks sei nicht machbar, hieß es. In den kommenden Wochen soll innerhalb der Regierung weiter über den Vorschlag beraten werden. Dem Kraftwerksbetreiber Tepco gehen langsam die Lagerkapazitäten zur Neige, die Tanks reichen noch bis Sommer 2022 aus.

Fast neun Jahre nach der Kernschmelze von drei Reaktorkernen nach einem Tsunami ist die Entsorgung des radioaktiven Wassers nach wie vor ein ungelöstes Problem. Teils wurde das Wasser zur Kühlung der beschädigten Reaktoren verwendet, teils ist es kontaminiertes Grundwasser. Fischer und Anwohner fürchten Umweltschäden, wenn es ins Meer gelassen wird.

Nach Angaben von Tepco können aus dem bereits aufbereiteten Wasser alle 62 radioaktiven Elemente bis zu einem solchen Grad entfernt werden, dass sie für den den Menschen nicht mehr schädlich sind. Allerdings gilt das nicht für Tritium, das aber in kleinen Mengen ungefährlich ist und laut Tepco auch in anderen Atomkraftwerken routinemäßig freigesetzt wird.

(ala/dpa)
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