Für Staatschef Maduro Russland schickt Flugzeuge und Soldaten nach Venezuela

Caracas · Am Wochenende sind russische Militärflugzeuge und Soldaten im krisengeschüttelten Venezuela gelandet. Moskau unterstützt den höchstumstrittenen Staatschef Nicolas Maduro, den die USA stürzen wollen. Gegner Guaido kritisiert die Maßnahme.

Im Rahmen einer Militärkooperation zwischen Russland und Venezuela sind im Wochenende russische Militärflugzeuge in Caracas gelandet. Russische Militärs seien für Gespräche über Wartung von Ausrüstung, Training sowie Strategie ins Land gekommen, teilte ein venezolanischer Regierungsvertreter mit. Der Online-Dienst Flightradar24 zeigte am Samstag die Flugbahn einer Maschine, die der russischen Luftwaffe zugeordnet wurde. Sie habe mit Ziel Caracas die Karibik überflogen.

In Venezuela tobt ein Machtkampf zwischen Staatschef Nicolás Maduro und dem selbst erklärten Interimspräsidenten Juan Guaidó. Moskau stützt Maduro. Dieser hat Forderungen der USA und Dutzender weiterer Länder nach einem Rücktritt eine Absage erteilt. Im Dezember hatte Russland als Zeichen der Unterstützung Maduros zwei Tu-160 Bomber nach Venezuela geschickt.

Der venezolanische Journalist Javier Mayorca twitterte, ebenfalls am Samstag sei ein russisches Frachtflugzeug mit Militärausrüstung in Caracas gelandet. Die Berichte konnten zunächst nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden.

Venezolanische Medien berichteten, dass 99 Soldaten sowie 35 Tonnen Fracht mit den Flugzeugen gekommen sein. Bereits am Mittwoch hatte Präsident Nicolás Maduro gesagt, dass er mehrere Tonnen Medikamente aus Russland erwarte.

Guaidó hatte sich im Januar zum Übergangspräsidenten erklärt, und die Wiederwahl Maduros im vergangenen Jahr als manipuliert bezeichnet. Maduro bezeichnet Guaidó als Kollaborateur in einer von den USA angeführten Verschwörung gegen ihn mit dem Ziel, ihn zu stürzen.

Guaidó hat die Ankunft zweier russischer Militärflugzeuge kritisiert. „Sie sagen, die Streitkräfte würden die Souveränität verteidigen, und bringen ausländische Soldaten“, schrieb der führende Oppositionspolitiker am Sonntag (Ortszeit) auf Twitter.

Russland befürchtet nach eigener Aussage eine militärische Intervention der USA in Venezuela. Die USA konzentrieren sich nach eigener Aussage auf wirtschaftliche und ökonomische Anstrengungen, um Maduro aus dem Amt zu drängen. Präsident Trump hat indes gesagt: „Alle Optionen sind auf dem Tisch“.

(cpas/dpa/EPD)
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