Unter Betrugsverdacht Früherer Trump-Berater Bannon stellt sich New Yorker Gericht

New York · Es geht um Betrugsvorwürfe im Zusammenhang mit dem Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko. Auf Bundesebene hatte Trump ihn begnadigt - nun wird der Fall stattdessen in Manhattan aufgerollt.

 Der ehemalige Stratege des Weißen Hauses, Steve Bannon, trifft bei der Staatsanwaltschaft von Manhattan ein, um sich den New Yorker Behörden zu stellen.

Der ehemalige Stratege des Weißen Hauses, Steve Bannon, trifft bei der Staatsanwaltschaft von Manhattan ein, um sich den New Yorker Behörden zu stellen.

Foto: AP/Eduardo Munoz Avarez

Der frühere Chefstratege von Ex-US-Präsident Donald Trump, Steve Bannon, hat sich im Zusammenhang mit neuen Betrugsvorwürfen beim Bau einer Mauer an der US-mexikanischen Grenze am Donnerstag den Behörden gestellt. Wegen der Vorwürfe wird im Staat New York gegen ihn ermittelt. Sie ähneln denen, die bereits auf Bundesebene gegen ihn erhoben wurden. Deren strafrechtliche Verfolgung wurde seinerzeit vor Eröffnung eines Prozesses eingestellt, weil Trump Bannon an seinem letzten Tag im Amt begnadigte. Eine präsidiale Begnadigung gilt aber nur für Straftaten auf Bundesebene.

Bannon wird vorgeworfen, mehr als eine Million Dollar an Spenden für den von Trump vorangetriebenen Bau der Mauer zwischen den USA und Mexiko in die eigene Tasche gesteckt zu haben. Demnach habe er Tausende Investoren in dem Glauben gelassen, alle ihre Spenden kämen dem Mauerprojekt zugute. Stattdessen habe Bannon einem Wahlkampfmitarbeiter ein Gehalt und sich selbst persönliche Auslagen bezahlt.

Der 68-jährige Bannon traf am Vormittag am Büro des Bezirksstaatsanwalts in Manhattan ein. Bereits am Dienstag räumte er in einer Erklärung ein, dass bald Anklage gegen ihn erhoben werde. Bezirksstaatsanwalt Alvin Bragg habe beschlossen, 60 Tage vor den Zwischenwahlen „falsche Anschuldigungen“ gegen ihn zu verfolgen, hatte er bereits zuvor erklärt. Der demokratische Staatsanwalt habe ihn ins Visier genommen, weil er und seine Radioshow unter Trumps republikanischen Anhängern populär seien, erklärte Bannon. Im August 2020 seien Bundesstaatsanwälte exakt so vorgegangen, „um mich aus der Wahl zu nehmen“ - eine Anspielung auf die Präsidentenwahl im November 2020, die Trump verlor.

Im Fall der Bundesermittlungen hatte sich Bannon für nicht schuldig erklärt. Die Staatsanwaltschaft von Manhattan kann sich in dem Fall für zuständig erklären, weil einige der Spender in New York lebten.

(albu/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort