Jean-Claude Juncker „Putin ist ein lupenreiner Diktator“

Interview | Trier/Luxemburg · Er sei maßlos enttäuscht von Putin, sagt der ehemalige Luxemburger Premierminister und EU-Kommissionspräsident. Im Interview spricht Jean-Claude Juncker über die Fehler der EU im Ukraine-Konflikt, die Chancen den Krieg zu beenden und darüber, wie eine Männerfreundschaft zerbrochen ist.

 Der ehemalige Luxemburger Premierminister Jean-Claude Juncker (Archivfoto).

Der ehemalige Luxemburger Premierminister Jean-Claude Juncker (Archivfoto).

Foto: AP/Armando Franca

Er ist ein gewiefter Politiker, jemand, der klare Worte nicht scheut. Und der seine Kritik schon mal in ironischen Zwischentönen verpackt: Jean-Claude Juncker. Der 68-jährige Luxemburger kennt sich auf dem europäischen Parkett aus. Er war vom 1. November 2014 bis 30. November 2019 Präsident der Europäischen Kommission. Davor war er von 1995 bis  Ende 2013 Premierminister in Luxemburg sowie von 2005 bis 2013 Vorsitzender der Euro-Gruppe. Dabei hat er immer wieder einmal den russischen Staatschef Wladimir Putin getroffen. Bis vor kurzem dachte Juncker, er hätte ein freundschaftliches Verhältnis mit dem Machthaber. Warum er nun maßlos von Putin enttäuscht ist und was die EU nun tun muss, damit die Waffen in der Ukraine vielleicht doch noch schweigen, darüber sprach unser Redakteur Bernd Wientjes mit Juncker.