Vorwürfe gegen Front National Reporter bei Le-Pen-Termin aus dem Saal gedrängt

Paris · Ein französisches Fernsehteam ist bei einem Messebesuch der Rechtspopulistin Marine Le Pen von Sicherheitsleuten aus dem Saal gezwungen worden. Der Reporter hatte der Präsidentschaftskandidatin zuvor eine kritische Frage gestellt.

Front National - die französischen Rechtsextremen
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Foto: AFP

Ein Reporter der französischen Sendung "Quotidien" wurde von Sicherheitsleuten aus der Messehalle gezerrt, als er versuchte, eine kritische Frage zu Vorwürfen des Europaparlaments gegen Marine Le Pen zu stellen. Auf dem von "Quotidien" verbreiteten Video des Vorfalls vom Mittwoch ist anschließend ein heftiges Wortgefecht zu sehen, außerdem schlagen die Sicherheitsleute mehrfach in Richtung der Kamera.

Le Pens Front National (FN) erklärte, nicht für das Eingreifen verantwortlich zu sein. Es habe sich nicht um den Ordnerdienst der FN gehandelt, sondern um den der Kongresshalle, sagte Parteivize Florian Philippot am Donnerstag den Sendern Radio Classique und Paris Première.

Der betroffene Reporter warf der Front National nach dem Vorfall am Mittwoch aber vor, das Kommando dafür gegeben zu haben, und berief sich auf eine kurze Sequenz aus dem Video. Der Sender Franceinfo zitierte die Organisatoren der Unternehmermesse mit der Aussage, der Sicherheitsdienst habe auf Anweisung eines Polizisten gehandelt.

Das EU-Parlament wirft der Europaabgeordneten Le Pen vor, aus Parlamentsmitteln bezahlte Mitarbeiter hätten rechtswidrig für die Partei gearbeitet. Es fordert deshalb die Rückzahlung von insgesamt 340.000 Euro. In Frankreich laufen deshalb auch Ermittlungen der Justiz. Eine Frist zur Rückzahlung von 298.000 Euro ließ Le Pen am Dienstag verstreichen.

(rent/dpa)
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