Hintergrund Die Friedensnobelpreisträger seit 1990
Er gilt als eine der renommiertesten Auszeichnungen der Welt: der Friedensnobelpreis. Seine Preisträger waren mal mehr, mal weniger umstritten. Wir zeigen, wer in den vergangenen Jahren damit ausgezeichnet wurde.
2022
Der Friedensnobelpreis geht an den inhaftierten belarussischen Menschenrechtsanwalt Ales Bjaljatzki, die russische Organisation Memorial und das ukrainische Center for Civil Liberties. Die Preisträger repräsentierten die Zivilgesellschaft in ihren Heimatländern, sagte die Vorsitzende des Komitees, Berit Reiss-Andersen, bei der Preisbekanntgabe. Sie setzten sich seit vielen Jahren für den Schutz der Grundrechte der Bürger und das Recht ein, Machthabende zu kritisieren.
2021
Der Friedensnobelpreis geht an die Journalisten Maria Ressa von den Philippinen und Dmitri Muratow aus Russland. Sie würden geehrt „für ihren couragierten Kampf für die Meinungsfreiheit auf den Philippinen und in Russland“.
2020
Der Friedensnobelpreis geht an das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP). Die UN-Organisation werde damit unter anderem für ihre Bemühungen im Kampf gegen den Hunger sowie ihren Beitrag zur Verbesserung der Friedensbedingungen in Konfliktgebieten ausgezeichnet.
2019
Abiy Ahmed, Ministerpräsident von Äthiopien, hat den Friedensnobelpreis erhalten. Er wird für seinen Einsatz für Frieden und internationale Zusammenarbeit und vor allem für seine Initiative zur Lösung des Grenzkonflikts mit dem äthiopischen Nachbarland Eritrea ausgezeichnet.
2018
Denis Mukwege (r), Arzt aus dem Kongo, und Nadia Murad, Menschenrechtsaktivistin aus dem Irak, erhalten den Friedensnobelpreis im Rathaus von Oslo für ihre Bemühungen gegen den Einsatz von sexueller Gewalt als Kriegsmittel.
2017
Die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen erhält den Preis dafür, dass sie auf die katastrophalen Konsequenzen für die Menschheit durch den Gebrauch von nuklearen Waffen aufmerksam macht sowie für ihre Anstrengungen zum Erreichen eines vertraglich festgelegten Verbotes solcher Waffen. Mehr dazu hier.
2016
Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos für seine Friedensinitiative, um den Bürgerkrieg im eigenen Land zu beenden. Am 26. September 2016 unterzeichneten er und der Anführer der FARC-Rebellen Rodrigo Londono Echeverri ein Friedensabkommen, das wenige Tage später aber von der Bevölkerung abgelehnt wurde.
2015
Das tunesische Quartett für den nationalen Dialog – für die Bemühungen um eine pluralistische Demokratie in dem nordafrikanischen Land im Zuge des Arabischen Frühlings.
2014
Die junge pakistanische Vorkämpferin für Kinderrechte, Malala Yousafzai, teilt sich die Auszeichnung mit dem Inder Kailash Satyarthi, der seit Jahrzehnten gegen Kinderarbeit kämpft.
2013
Die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) – für den Einsatz gegen die weltweit geächteten Massenvernichtungswaffen.
2012
Die Europäische Union – für ihren 60 Jahre währenden Beitrag für Frieden, Demokratie und Menschenrechte in Europa.
2011
Ellen Johnson-Sirleaf und Leymah Gbowee (beide Liberia) sowie Tawakkul Karman (Jemen) – für den gewaltfreien Kampf zur Stärkung der Rechte von Frauen.
2010
Der Menschenrechtler Liu Xiaobo (China) – wegen seines langen und gewaltfreien Kampfes für die Menschenrechte in seiner Heimat.
2009
US-Präsident Barack Obama – für seinen Einsatz zur Stärkung der internationalen Diplomatie und der Kooperation zwischen den Völkern.
2008
Finnlands Ex-Präsident Martti Ahtisaari – für seine Vermittlung in Kriegen und Konflikten.
2007
Der Ex-US-Vizepräsident Al Gore und der UN-Klimarat – für ihren Beitrag zur Mobilisierung gegen eine drohende Klimakatastrophe.
2006
Der Wirtschaftsfachmann Muhammad Yunus (Bangladesch) und die von ihm gegründete Grameen Bank – für die Idee, Kleinstkredite an Arme zu vergeben.
2005
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) und ihr Chef Mohammed el Baradei – für ihren Kampf gegen die Verbreitung von Atomwaffen.
2004
Die Umweltaktivistin Wangari Maathai (Kenia) – für ihr Engagement für eine nachhaltige Umweltentwicklung sowie Demokratie und Frieden.
2003
Die iranische Aktivistin Shirin Ebadi – für ihren Einsatz für Demokratie und Menschenrechte. Sie habe sich vor allem auf den Kampf für die Rechte von Frauen und Kindern konzentriert.
2002
Der frühere US-Präsident Jimmy Carter (r.) – für seine jahrzehntelangen Bemühungen, friedliche Lösungen für internationale Konflikte zu finden, Demokratie und Menschenrechte sowie wirtschaftliche und soziale Entwicklung zu fördern.
2001
Die Vereinten Nationen (UN) und ihr damaliger Generalsekretär Kofi Annan – für ihre Arbeit für eine besser organisierte und friedlichere Welt.
2000
Der langjährige Oppositionsführer und spätere südkoreanische Präsident Kim Dae Jung (l.) für seinen Einsatz für Demokratie und Menschenrechte in Südkorea und Ost-Asien sowie seinen Einsatz für eine Versöhnung mit Nordkorea.
1999
Die Hilfsorganisation Médecins Sans Frontières (Ärzte ohne Grenzen) – in Anerkennung für die humanitäre Pionierarbeit der Organisation auf mehreren Kontinenten.
1998
Die nordirischen Politiker David Trimble und John Hume – für ihre Bemühungen, eine friedliche Lösung des Nordirland-Konflikts zu finden, und ihre Rolle am Karfreitagsabkommen.
1997
Die Internationale Kampagne für das Verbot von Landminen und ihre Sprecherin, Menschenrechtsaktivistin Jody Williams – für ihre Bemühungen für ein Verbot und die Räumung von Landminen.
1996
Der frühere Staatspräsident von Ost-Timor, José Ramos-Horta (Foto) und der frühere Bischof Carlos Filipe Ximenes Belo aus Ost-Timor – für ihre Bemühungen für eine gerechte und friedliche Lösung des Konflikts in Ost-Timor.
1995
Der Physiker Josef Rotblat und die Pugwash-Konferenzen – für ihre Bemühungen, den Anteil an Nuklearwaffen in der internationalen Politik zu verringern.
1994
PLO-Chef Jassir Arafat, Israels damaliger Premier Jitzchak Rabin und Israels damaliger Außenminister Schimon Peres – für ihre Friedensbemühungen im Nahen Osten.
1993
Für den südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela und seinen Stellvertrer Frederik Willem de Klerk – für ihre Bemühungen für eine friedliche Beendigung des Apartheitregimes und die Schaffung der Grundlagen für ein neues demokratisches Südafrika.
1992
Die guatemaltekische Menschenrechtsaktivistin Rigoberta Menchú – in Anerkennung ihrer Arbeit für soziale Gerechtigkeit und ethno-Kulturelle Versöhnung auf Grundlage der Achtung der Rechte der indogenen Völker.
1991
Die Oppositionsführerin von Myanmar, Aung San Suu Kyi – für ihren gewaltfreien Kampf für Demokratie und Menschenrechte.
1990
Der frühere sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow (hier mit Helmut Kohl) – für seine führende Rolle im Friedensprozess, die heutige wichtige Teile der internationalen Gemeinschaft kennzeichnet.