Hunderte Festnahmen Fremdenfeindliche Krawalle in Moskau

Moskau · Rechtsradikale machen in Moskau nach einer Bluttat Hetzjagd auf Migranten. Sie vermuten, dass ein Gastarbeiter der Täter ist. Die Polizei greift hart durch. Es ist nicht der erste Konflikt dieser Art.

Moskau: Rechtsradikale liefern sich Straßenschlacht mit Polizei
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In der russischen Hauptstadt Moskau haben sich etwa 1000 fremdenfeindliche Randalierer schwere Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Mindestens 380 Angreifer seien von einer Sondereinheit festgenommen worden, teilten die Behörden am Sonntag der Agentur Interfax zufolge mit.

Der Mob wollte den Mord an einem jungen Russen rächen. Der flüchtige Täter könnte der Polizei zufolge ein Arbeitsmigrant aus Zentralasien oder dem Kaukasus sein.

Die Randalierer stürmten einen von Migranten betriebenen Markt, kippten parkende Autos um und schlugen die Scheiben eines Einkaufszentrums ein. Zudem bewarfen sie die Polizisten mit Flaschen, Steinen und Abfallkörben. Es habe einige Verletzte gegeben, hieß es. Auch fünf Polizisten wurden nach Angaben eines Polizeisprechers verletzt.

Da einzelne Krawalle am späten Abend andauerten, blieb die Polizei in Bereitschaft. Bei einem Treffen mit Polizeichef Anatoli Jakunin kündigte Innenminister Wladimir Kolokolzew ein hartes Durchgreifen an. Zudem forderte er eine schnelle Aufklärung des Mordes.

Der Mann war vor wenigen Tagen auf offener Straße erstochen worden, als er seine Freundin vor Belästigungen schützen wollte. In der Vergangenheit kam es zwischen Radikalen und Migranten wiederholt zu nationalistisch motivierten Konflikten.

(dpa)
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