#FreePress Mehr als 300 US-Zeitungen vereinen sich gegen Trump

Washington · In den USA haben sich angesichts der „Fake-News“-Angriffe von Präsident Donald Trump mehr als 300 Zeitungen einem Aufruf zur Verteidigung der Pressefreiheit angeschlossen.

 300 Zeitungen machen in den USA Front gegen die Kritik des Präsidenten (Symbolbild).

300 Zeitungen machen in den USA Front gegen die Kritik des Präsidenten (Symbolbild).

Foto: dpa/Ole Spata

Unter der Führung des „Boston Globe“ veröffentlichen hunderte Zeitungen am Donnerstag Leitartikel, in denen sie die Kritik von US-Präsident Donald Trump zurückwiesen. Außerdem zitierten sie frühere Präsidenten von Thomas Jefferson über Ronald Reagan sowie Prominente zur Bedeutung der Medien. „Ein zentraler Pfeiler der Politik von Präsident Trump ist ein anhaltender Angriff auf die Pressefreiheit“, hieß es im „Boston Globe“. Die Redaktion wies auf eine Ipsos-Umfrage hin, der zufolge 48 Prozent der Republikaner der Meinung seien, die Nachrichtenmedien seien „der Feind des amerikanischen Volkes“.

Trump hatte im Februar 2017 mit einer entsprechenden Formulierung auf Twitter für Empörung in der US-Presse gesorgt. Zudem hat er wiederholt die Berichterstattung der Medien als „Fake News“, „gefälschte Nachrichten“, bezeichnet. Die „New York Times“ wies in ihrem Kommentar darauf hin, dass 1787 der spätere Präsident Jefferson erklärt habe, er könne sich eher „Zeitungen ohne einen Staat“ als einen „Staat ohne Zeitungen“ vorstellen - auch, wenn er später im Amt die Medien seiner Zeit kritisiert habe. Der „Kansas City Star“ verglich Trumps Aussagen zur Presse mit dem Vorgehen des sowjetischen Machthabers Josef Stalin gegen Kritiker.

In den ersten 558 Tagen seiner Präsidentschaft habe Trump 4229 seinerseits falsche oder irreführende Behauptungen gemacht, hieß es im Leitartikel des „Boston Globe“ unter Berufung auf die „Washington Post“. Allerdings glaubten nur 17 Prozent der Trump-Anhänger, dass die US-Regierung regelmäßig falsche Behauptungen verbreite: „Die 'alternativen Fakten' sind 'de facto' geworden.“ Das US-Präsidialamt äußerte sich zunächst nicht.

(mba/rtr)
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