Hilfe für syrische Flüchtlinge Frankreich schickt Militärchirurgen

Beirut · Frankreich sendet zur Unterstützung syrischer Flüchtlinge medizinische Hilfe nach Jordanien. Der arabische Fernsehsender Al Dschasira berichtete unterdessen, drei iranische Geiseln seien nach Angaben syrischer Rebellen bei einem Luftangriff von Regierungstruppen getötet worden.

Video zeigt syrische Rebellen mit ihren Geiseln
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Foto: afp, -

Französische Militärchirurgen und Ärzte sollten umgehend an die jordanisch-syrische Grenze aufbrechen. Ziel sei, die Opfer der Kämpfe und die Flüchtlinge zu unterstützen, berichtete ein TV-Sender unter Berufung auf ein Communiqué des Elysée-Palastes. Der Schritt erfolge in Absprache mit den jordanischen Behörden.

Außenminister Laurent Fabius werde am 15. August nach Jordanien und in andere Länder der Region reisen, hieß es weiter. Nach UN-Angaben haben 40.000 Syrer im benachbarten Königreich vor den Kämpfen Zuflucht gesucht. Die jordanische Organisation Kitab wal Sunna spricht von mehr als 50.000 Flüchtlingen.

Der arabische Fernsehsender Al Dschasira berichtete unterdessen in der Nacht zum Dienstag, drei iranische Geiseln seien nach Angaben syrischer Rebellen bei einem Luftangriff von Regierungstruppen getötet worden. Der Angriff habe sich in der Provinz Damaskus ereignet. Rebellen hatten am Wochenende fast 50 Iraner gefangengenommen, die ein Vertreter der Freien Syrischen Armee als Spione bezeichnete. Amtliche syrische und iranische Medien sprachen dagegen von schiitischen Pilgern, die einen Schrein in der Hauptstadt besuchen wollten.

Am Montag war bekannt geworden, dass Ministerpräsident Riad Hidschab als bislang ranghöchster Regierungsvertreter zu den Rebellen übergelaufen ist und sich nach Jordanien abgesetzt hat. Ein Vertreter der Freien Syrischen Armee, Ahmad Kassim, sagte zunächst, neben Hidschab seien drei weitere Minister aus Syrien geflohen.

Später korrigierte er die Zahl auf zwei. Eine Bestätigung aus anderer Quelle über die Flucht von Ministern lag nicht vor. Ebenfalls am Montag wurde auf die Zentrale des syrischen Staatsfernsehens in der streng bewachten Innenstadt der Hauptstadt Damaskus ein Bombenanschlag verübt.

Die Hintergründe der Flucht Hidschabs waren zunächst noch undurchsichtig, und auch sein genauer Aufenthaltsort war nicht bekannt. Es wird vermutet, dass er bald im Golfstaat Katar eintrifft, der zu den stärksten Unterstützern der Rebellen in Syrien zählt. Der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney, sagte, das Regime von Präsident Baschir Assad zerfalle von innen, Assads Tage seien gezählt. Der französische Außenminister Fabius erklärte, Hidschabs Flucht sei ein Zeichen dafür, dass das Regime wegen "seiner Wahl bewaffneter Gewalt" Unterstützung verliere.

(APD)
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