Streitkräfte sollen ein halbes Jahr bleiben Frankreich entsendet 1000 Soldaten nach Zentralafrika

Paris · Angesichts der instabilen Lage in der Zentralafrikanischen Republik entsendet Frankreich etwa tausend Soldaten in das krisengeplagte Land. Sie sollen helfen, die Lage zu beruhigen, nachdem es im Frühjahr zu einem Putsch gekommen war.

Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian sagte am Dienstag dem Sender Europe 1, die Soldaten sollten für die Dauer von etwa einem halben Jahr im Land bleiben. Sie sollen eine afrikanische Militäreinheit dabei unterstützen, die Lage nach dem Putsch durch Rebellen im Frühjahr zu beruhigen.

Bisher ist eine Mission der Afrikanischen Union (MISCA) mit rund 2500 Soldaten im Einsatz. Mittelfristig soll deren Zahl auf 3600 steigen. Die UNO plant überdies die Entsendung von 6000 Blauhelmen. Dafür fehlt aber bisher ein Mandat des UN-Sicherheitsrates.

Hohe Kindersterblichkeit, zu wenig Nahrung

Das Rebellenbündnis Séléka hatte im März Präsident Francois Bozizé gestürzt. Der neue Staatschef Michel Djotodia löste Séléka später auf, doch zahlreiche Rebellengruppen sind wegen der schwachen heimischen Streitkräfte nach wie vor im Land aktiv. Vor allem in entlegenen Regionen dauert die Gewalt an, seit Anfang November hat sie aber auch in der Hauptstadt Bangui wieder zugenommen.

Angesichts der politischen und humanitären Krise hatte Frankreich in der vergangenen Woche vor der Gefahr eines Völkermords gewarnt. Es herrsche "absolutes Chaos" mit zahlreichen bewaffneten Banden, es gebe viel zu wenig Ärzte, die Kindersterblichkeit sei teilweise extrem hoch, und anderthalb Millionen Menschen hätten nichts zu essen, hatte der französische Außenminister Laurent Fabius erklärt.

(AFP)
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