Bis Ende Juni Frankreich will Atomkraftwerk Fessenheim abschalten

Paris · Frankreich nimmt nach Angaben von Premierminister Edouard Philippe sein ältestes Atomkraftwerk im elsässischen Fessenheim bis Ende Juni vom Netz. Damit starte die „erste Phase“ der 2018 von Präsident Emmanuel Macron verkündeten Energiestrategie.

Das Atomkraftwerk Fessenheim in Frankreich in der Nähe der deutschen Grenze.

Das Atomkraftwerk Fessenheim in Frankreich in der Nähe der deutschen Grenze.

Foto: dpa/Patrick Seeger

Einer seiner beiden Reaktoren soll bereits an diesem Wochenende abgeschaltet werden, wie Philippe in einer am Mittwoch herausgegebenen Erklärung sagte. Macrons Plan sieht die Schließung von Kohlekraftwerken bis 2022 vor und soll die Nutzung von Atomkraft und Erneuerbaren Energien neu ausbalancieren, hieß es in der Erklärung weiter.

Das Atomkraftwerk Fessenheim steht am Rheinseitenkanal; Freiburg im Breisgau ist gut 30 Kilometer und Basel etwa 50 Kilometer entfernt. Reaktor 1 werde am Samstag abgeschaltet und der gesamte Komplex am 30. Juni stillgelegt. Es ist das erste französische Atomkraftwerk, das unter Macrons Plan abgeschaltet wird. Deutschland hat das schon seit langem gefordert.

Frankreich stützt sich bei seiner Stromversorgung mehr als jedes andere Land auf Atomkraft: Drei Viertel des Bedarfs wird von AKW erzeugt. Macrons Plan sieht vor, bis 2035 14 der 58 Reaktoren abzuschalten, die derzeit in 19 Atomkraftwerken laufen. Damit würde die aus Atomkraft gewonnene Energie um die Hälfte verringert. Macrons Plan ist auf 30 Jahre ausgelegt.

(ala/dpa)
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