Abu-Ghraib-Prozess Folter: US-Militärpolizist gesteht Teilschuld

Washington (rpo). Im Abu-Ghraib-Prozess gestand der Unteroffizier Javal Davis am Dienstag teilweise eine Schuld ein. Vor dem Militärgericht im texanischen Fort Hood gab der Angeklagte unter anderem zu, die unter seiner Aufscht stehenden Gefangenen nicht ausreichend geschützt zu haben. In anderen Punkten wehrt sich Davis vehement gegen die Anschuldigungen.

In drei Anklagepunkten erklärte er sich für schuldig. Die Anklagen lauteten auf Körperverletzung, Angabe falscher Tatsachen sowie Pflichtverletzung, weil er die unter seiner Aufscht stehenden Gefangenen nicht geschützt habe.

In zwei weiteren Anklagepunkten - Misshandlung von Gefangenen und Verschwörung zur Misshandlung von Gefangenen - bekannte sich Davis dagegen nicht schuldig.

Dem Unteroffizier drohen bei einer Verurteilung achteinhalb Jahre Gefängnis, eine unehrenhafte Entlassung aus der Armee und die Herabstufung seines Dienstgrades. Davis hatte Ende 2003 drei Monate lang als Wächter in Abu Ghraib gedient. Er zählt zu insgesamt sieben US-Soldaten, die wegen des Misshandlungs-Skandals angeklagt sind. Mitte Januar war der Stabsgefreite Charles Graner in Fort Hood wegen körperlicher, seelischer und sexueller Misshandlungen zu zehn Jahren Haft verurteilt worden.

(afp)
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