Flüchtlingspolitik UN-Vizehochkommissar weist Kritik am Migrationspakt zurück

Berlin · Deutliche Worte vom UN-Vizehochkommissar für Flüchtlinge: Volker Türk weist Kritik am Migrationspakt der Vereinten Nationen zurück. "Ich habe den Eindruck, dass viele die Vertragstexte gar nicht gelesen haben, um die es geht."

Flüchtlingspolitik: UN-Vizehochkommissar weist Kritik am Migrationspakt zurück
Foto: dpa/Christoph Soeder

Das sagte Türk der "Welt". Wegen des Paktes kämen nicht mehr Zuwanderer nach Europa als zuvor. Das Ziel des Pakts bestehe darin, "die Lasten der Flüchtlingsbewegungen international besser zu verteilen".

Türk widersprach der Kritik, die Vereinbarung bewerte Migration einseitig positiv. Der Pakt sei nicht statisch und werde in den nächsten Jahren überarbeitet. Dabei würden sicher auch "die Herausforderungen für die Aufnahmegesellschaften thematisiert". Eine solche Aufnahmegesellschaft sei auch Deutschland.

Der von den UN-Mitgliedstaaten beratene "Globale Pakt für sichere, geordnete und reguläre Migration" soll dabei helfen, Migration und Flucht besser zu steuern. Es ist das erste Abkommen dieser Art und gilt als Meilenstein der Migrationspolitik der Vereinten Nationen. Das rechtlich nicht bindende Dokument soll bei einem UN-Gipfel am 10. und 11. Dezember in Marrakesch angenommen werden. Einige Länder wie die USA, Australien, Österreich, Israel und weitere EU-Mitglieder lehnen den Pakt inzwischen allerdings ab. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Mittwoch im Bundestag für den Pakt geworben.

(felt/kna)
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